EcoFlow Stream Balkonkraftwerk im Test: Das geht besser!

Seit kurzem gibt es den neuen EcoFlow Stream Wechselrichter, er liegt jetzt den Balkonkraftwerken von EcoFlow bei. PV Insider hat das Komplett-Set für Garten, Terrasse oder Flachdach einem ausführlichen Test unterzogen – was die App gut macht, wo die Halterungen schwächeln und woran EcoFlow unbedingt arbeiten muss, das verrät der unabhängige Test.

Seit kurzem gibt es den neuen EcoFlow Stream Wechselrichter, er liegt jetzt den Balkonkraftwerken von EcoFlow bei. PV Insider hat das Komplett-Set für Garten, Terrasse oder Flachdach einem ausführlichen Test unterzogen – was die App gut macht, wo die Halterungen schwächeln und woran EcoFlow unbedingt arbeiten muss, das verrät der unabhängige Test.

Testfazit EcoFlow Stream Balkonkraftwerk

PV Insider

Testergebnis

2,4

Gut

Haarscharf sichert sich das neue EcoFlow-Balkonkraftwerk noch unser Test-Prädikat „gut“. Warum? Weil man sich damit zwar ein ordentlich verarbeitetes Set ins Haus holt, das zuverlässig Solarstrom produziert und diesen ins Hausnetz bringt – das EcoFlow-System glänzt aber weder durch einen besonders hohen Ertrag, noch gab es Bestnoten fürs Handbuch, die Halterungen oder den Bestellprozess im Shop. Im Gegenteil: Der Hersteller geizt mit konkreten Infos zum Lieferumfang und legt nur ein wenig hilfreiche Mini-Broschüre bei. Die Halterung für Garten oder Flachdach liegt in puncto Einfachheit und Handhabe im Mittelfeld, die Stabilität lässt beim nachträglichen Verrücken oder Verändern der Ausrichtung zu Wünschen übrig. Extrem einfach und unkompliziert ist dagegen die Einrichtung des Wechselrichters in der App – an dieser Stelle ist das EcoFlow-Balkonkraftwerk wirklich top.

  • wertige Kabel & Wechselrichter
  • unkomplizierte App
  • zufriedenstellender Stromertrag
  • Halterung nicht sonderlich wackelfest
  • intransparenter Online-Shop
  • schlechte Anleitung
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Balkonkraftwerk von EcoFlow: Bestellung im Online-Shop

Der offizielle Online-Shop des chinesischen Herstellers EcoFlow ist angenehm aufgeräumt. Hier gibt es verhältnismäßig wenige Sparen-Buttons und Prozent-Banner, dafür vier grundlegende Modelle zur Auswahl: Balkon, Garten, Dach und Fassade. Im zweiten Schritt entscheidet man sich für die Leistung der Module – zwei Mal 400, zwei Mal 450 oder gar zwei Mal 520 Wattpeak. PV Insider hat die Version „2 x 450 W Starres Solarpanel“ bestellt, weil die leistungsmäßig zu den von uns getesteten Balkonkraftwerk für unseren großen Vergleich passt.

An dieser Stelle wundern wir uns bereits über das schlechte Informationsangebot des Shops: Dass es sich bei den Solarpanels nicht um bifaziale, sondern um monofaziale Module (mit weißer Rückseite) handelt, ist hierbei noch das kleinste Übel – wer will es einem Verkäufer schon vorwerfen, wenn der in seinem Angebot nicht darauf hinweist, dass er gerade nicht die allerneueste Technologie im Angebot hat. 

Darüber hinaus gibt es aber keinerlei Datenblätter zu den Leistungswerten oder Sicherheitsmerkmalen der Komponenten, speziell zu den Solarmodulen oder zum Wechselrichter. Auch die Info, wie viele Solarkabel beiliegen oder wie lang das Stromkabel vom Wechselrichter ist – Fehlanzeige. Zum Zeitpunkt unserer Bestellung gab es dafür ein EcoFlow Smart Plug geschenkt, bis Ende Juni 2025 war dieses Angebot immer noch aktiv.

Lieferzeit vom EcoFlow Balkonkraftwerk: Noch in Ordnung

Nach dem Bestellvorgang flatterte am selben Tag eine E-Mail mit der Bestätigung in unser Postfach. Danach passierte acht Tage lang nichts. Am neunten Tag nach der Online-Bestellung erhielt PV Insider den Anruf einer Spedition, dass das Balkonkraftwerk am elften Tag nach der Bestellung geliefert wird. Praktisch hier: Der Liefertag hätte von uns noch geändert werden können.  

Was wir aber nicht wussten: Am versprochenen Liefertag wurden, mittags um 13 Uhr, nur die beiden Solarmodule von der Spedition gebracht. Die beiden Halterungen sowie der Wechselrichter kamen am selben Tag als Einzelpakete per Post an – allerdings ohne vorherige Ankündigung per Mail. Die Kartons der Halterungen waren wie aus dem Ei gepellt, das Paket mit dem Wechselrichter und der smarten Steckdose war leicht aufgerissen, so dass der Stecker leicht hätte herausfallen können. Das ist natürlich nicht die Schuld von EcoFlow, wir schildern an dieser Stelle nur unsere Erfahrung mit größtmöglicher Transparenz.

Die Solarmodule selbst waren vorbildlich verpackt, auch der Wechselrichter und die Halterungen waren in perfektem Zustand. Eine vernünftige ausgedruckte Halterung – wie bei Kleines Kraftwerk, Yuma oder Solakon – gab es hier aber nicht. Stattdessen ein dünnes Schwarz-Weiß-Heftchen mit einem QR-Code, der zu einem (immerhin hilfreichen) Aufbau-Video bei YouTube führte. Damit war es PV Insider möglich, die beiden Halterungen in jeweils circa 30 Minuten aufzubauen. Die Konstruktionen, die zum Aufstellen im Garten oder auf der Terrasse gedacht sind, erfordern etwas mehr Mitdenken und Schrauben als z. B. bei Kleines Kraftwerk.

Die Halterung von EcoFlow: Luft nach oben

Zuerst bringt man jeweils zwei selbstklebende Schaumstoff-Pads unter jeder Alu-Strebe an, das sorgt für einen weniger kratzigen Sitz auf dem Untergrund. Nach ein paar nur halb angezogenen Verschraubungen setzt man das Solarmodule von oben auf die Stützen und kann dann noch die Neigung ein bisschen justieren; letztlich sind die Panels trotzdem ein Stück flacher als bei anderen Flachdach- oder Garten-Montagesystemen. Das Anziehen geht grundsätzlich ordentlich von der Hand und wirkt solide.

Verrückt man ein Panel anschließend aber noch, weil man beispielsweise an der Ausrichtung feilt oder den Platz auf der Terrasse nach dem Aufbauen noch besser ausnutzen möchte, dann fällt eine Schwachstelle auf. Während andere Halterungen so robust angebracht sind, dass sie auch von einer Person noch herumgeschoben werden können, ist bei unserem Test sofort ein Halterungsteil abgesprungen und musste erneut montiert werden. Möchte man die EcoFlow-Halterung mit bereits montiertem Modul nochmal verrücken, dann sollte man die komplette Konstruktion hochheben und sanft wieder absetzen – und das klappt nur mit einem Helfer.

Der EcoFlow Stream Wechselrichter wird mit einer mitgelieferten Verschraubung hinten am Solarmodul befestigt. Praktischerweise hält er dort ganz gut, auch mit nur einer Schraube. Der Wechselrichter selbst hat zwar zwei Aufhänge-Haken, die passen aber in puncto Abstand nicht zu den Lochungen im Rahmen eines Standard-Solarmoduls. Wichtig: Bring den Wechselrichter am Modul an, bevor du es auf der Alustütze montierst – es sei denn, du möchtest unbedingt auf dem Rücken liegend unters Solarmodul kriechen, um das nachträglich zu machen.

EcoFlow Balkonkraftwerk: Anschließen und der Strom fließt

Die MC4-Stecker der Solarmodule rasten sauber in den Eingängen des Wechselrichters ein, das EcoFlow-Gerät ist dabei ebenso robust, outdoortauglich und hochwertig wie zum Beispiel der Hoymiles HMS 800W-2T. Apropos MC4-Stecker: Im Lieferumfang sind auch zwei Solarkabel mit je zwei Meter Länge enthalten, die Stromverbindung vom zweiten Modul zum Wechselrichter ist also kein Problem, auch wenn das Modul ein, zwei Meter entfernt steht. Nach dem Verbinden des Wechselrichters mit den Solarmodulen fehlt nur noch der Stromstecker. Ihr erinnert euch? EcoFlow hatte im Online-Shop keine Kabellänge angegeben (und übrigens keine Auswahl zwischen Schuko und Wieland-Stecker geboten): Das Kabel hatte dann fünf Meter Länge, wirkt sehr hochwertig und dabei trotzdem angenehm biegsam, der Stecker sitzt fest und kann somit in der nächsten Schuko-Steckdose eingesteckt werden.

Danach folgt die Bekanntmachung des Wechselrichters mit dem WLAN und die Einbindung in der App. Bei Hoymiles und Deye hatte uns dieser Punkt ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet – Kleines Kraftwerk erleichtert das immerhin mit einer Schritt-für-Schritt-Beschreibung. Bei EcoFlow liegt keine vernünftige Anleitung bei – aber tatsächlich ist die auch nicht nötig. Nach der Installation der EcoFlow braucht es nur zwei, drei Klicks und das Auswählen des bereits vorgeschlagenen Wechselrichters. WLAN auswählen, Passwort eingeben, fertig. Ab sofort wird der Wechselrichter als online in der App angezeigt und die Überwachung der Stromprodutkion kann beginnen. Wann die Anlage wie viel Strom erzeugt, wird zuverlässig ermittelt. Allzu viel Langzeit-Statistiken und Parameter sollte man sich nicht erwarten, für den Hausgebrauch reicht es aber. Man kann Echtzeit-Ertrag ebenso einsehen wie die Stromausbeute über Wochen, Monate oder Jahre hinweg. Zusätzlich wird nach den beiden Panles unterschieden. Was wiederum bei der Optimierung der Ausrichtung helfen kann.

EcoFlow knausert mit Infos, der Ertrag fällt zufriedenstellend aus

Nicht nur im eigenen Online-Shop spart EcoFlow an Infos zu den beiliegenden Solarmodulen oder zum Wechselrichter. Auch bei einer weitreichenden Online-Suche fällt es schwer, Infos zum (CEC-) Wirkungsgrad diese beides wichtigen Komponenten eines Balkonkraftwerks herauzufinden. Wo andere chinesische Modulhersteller diese Leistungsdaten in einem Datenblatt transparent aufschlüsseln, muss man sich bei EcoFlow mit dem vagen Claim „bis 23% Effizienz“ begnügen, wenn es um die PV-Module geht. Auch beim ansonsten sehr überzeugenden Wechselrichter gibt EcoFlow keinen CEC-Wirkungsgrad an.

Die per App angezeigten und von PV Insider nachgemessenen Stromerträge fallen dann auch tatsächlich recht gut, aber nicht spitzenmäßig aus. Das zum selben Zeitpunkt getestete Solakon-Set erzielte mit den folgenden Voraussetzungen (selbe Ausrichtung, etwas steilerer Winkel, 11% mehr Wp) fast durch die Bank circa 20 % mehr Strom. Das stellt die Rentabilität des Sets grundsätzlich natürlich keinesfalls infrage, sorgt aber dafür, dass EcoFlow die Notenabzüge beim Bestellprozess, der schlechten Anleitung oder der mittelprächtigen Halterung nicht nur nicht aufholen kann, sondern unterm Strich hinter den anderen Anbietern wie Kleines Kraftwerk oder Yuma landet. Mit einer gerade noch guten Gesamtnote von 2,4.