Wie viele Balkonkraftwerke gibt 2025 es in Deutschland?

Balkonkraftwerke haben in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Nicht nur gibt es mittlerweile über eine Million angemeldeter Anlagen, auch die Dunkelziffer fällt (vermutlich) gewaltig aus.

Platz #1
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Testnote1,4Sehr gut

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PRO

  • stabile Halterung
  • schnelle Montage
  • sehr gute deutsche Anleitung

CONTRA

  • WLAN-Verbindung teils instabil
  • Aktuell 1-2 Wochen Lieferzeit
Platz #2
Flat (900+) - Yuma
Testnote1,6Gut

Yuma

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Yuma.de

PRO

  • sehr guter Stromertrag
  • transparenter Shop
  • sehr gute Kommunikation

CONTRA

  • WLAN-Verbindung teils instabil
  • Halterung recht wacklig
Platz #3
onBasic Flachdach - Solakon
Testnote1,6Gut

Solakon

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Solakon.de

PRO

  • sehr gute App
  • schnelle WLAN-Anmeldung
  • hoher Stromertrag

CONTRA

  • Halterung eher wackelig
  • Versandkosten kommen auf den Preis
Platz #4
Garten/Boden Kit - EcoFlow Stream
Testnote2,4Gut

EcoFlow Stream

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EcoFlow.de

PRO

  • App-Anmeldung in Sekunden erledigt
  • hochwertiger Wechselrichter

CONTRA

  • Solarmodule nicht bifazial
  • Halterung flach und unflexibel

Anzahl gemeldeter Balkonkraftwerke in Deutschland 2025

Balkonkraftwerke gibt es, vor allem in Form von Guerilla-PV, bereits seit einem Jahrzehnt, doch ihre Popularität hat erst seit 2022 extrem zugenommen. Wie viele Balkonkraftwerke aktuell in Deutschland existieren, das lässt sich aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur entnehmen. Denn jeder Balkonkraftwerk-Besitzer ist, zumindest in der Theorie, dazu verpflichtet, seine Anlage dort zu registrieren – und diese Zahlen sind öffentlich einsehbar.

Allerdings gibt es eine Dunkelziffer, denn viele Besitzer melden ihre Balkonsolaranlage aus unterschiedlichen Gründen nicht an. Es gibt Schätzungen, auf die wir weiter unten eingehen. Betrachtet man nur die registrierten Balkonkraftwerke, kann man dennoch von einem gewaltigen Erfolg sprechen: Laut der Daten aus dem Marktstammdatenregister wurde im Juni 2025 die historische Marke von 1 Million Balkonkraftwerke in Deutschland geknackt. Zum Vergleich: 2021 waren es noch rund 11.500 Anlagen. Stand Ende 2025 gibt es genau 1,2 Millionen angemeldete Balkonkraftwerke in Deutschland. Dabei ist es übrigens nicht entscheidend, dass die Module auch wirklich am Gitterbalkon befestigt sind – so ein Steckersolargerät darf auch im Garten oder auf dem Flachdach stehen…

Balkonkraftwerke Deutschland Anzahl
Seit dem Jahr 2022 sind die Balkonkraftwerk-Anmeldungen sprunghaft angestiegen. In Jahren 2024 und 2025 kamen jeweils fast gleich viele Geräte hinzu, je circa 400.000. (Grafik: PV Insider)

Gründe für die schnelle Verbreitung von Mini-PV-Anlagen

Obwohl es Balkonkraftwerke bereits über zehn Jahre gibt, gehen ihre Verkaufszahlen erst seit 2022 durch die Decke. Für den regelrechten Boom gibt es viele Gründe: 

  • Energiekrise: Als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel, löste das eine Energiekrise in Deutschland aus. Die Strompreise stiegen aufgrund des russischen Angriffskrieges rasant an. Balkonkraftwerke konnten hier den Verbrauchern schnell helfen, ihre Stromkosten zu reduzieren. Denn jede Kilowattstunde, die sie selbst produzierten, mussten sie nicht teuer einkaufen. 
  • Wegfall der Mehrwertsteuer: Zum 1. Januar 2023 fiel die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Solarsysteme weg und damit auch auf Balkonkraftwerke. Das machte die Anlagen von heute auf morgen günstiger. Diese Regelung gilt bis heute und betrifft auch Halterungen, Speicher, Wechselrichter & Co.
  • Vereinfachte Gesetzgebung: Mit dem Solarpaket 1 vereinfachte sich im Mai 2024 die Gesetzgebung rund um Balkonkraftwerke. Vor allem die Erhöhung der Wechselrichter-Leistung von 600 auf 800 Watt sowie die vereinfachte Anmeldung der Mini-PV-Anlagen machte die Anschaffung auf einen Schlag nochmal attraktiver. 
  • Preisverfall: Die Preise für Solarmodule sinken seit Jahrzehnten kontinuierlich und haben trotz kurzem Anstieg wegen des Kriegs einen historischen Tiefstwert erreicht. Standard-Module gibt es bereits ab 50 Euro. Balkonkraftwerke mit zwei Panels bekommt man inklusive Halterung – je nach Anbieter – schon ab 350 Euro beim Online-Fachhändler. Viele Smartphones sind da teurer! Die niedrigen Preise sorgen für eine sehr kurze Amortisationszeit: Bei einer guten Ausrichtung ohne Verschattung können sie ihre Kosten bereits nach zwei bis drei Jahren wieder einspielen, halten aber über 30 Jahre lang. 
  • Förderung: Einige Kommunen, Städte und teils Bundesländer legten Förderprogramme auf, um den Kauf eines Balkonkraftwerks zu bezuschussen. Zwar wurden viele Programme wegen der mittlerweile niedrigen Kaufpreise nicht mehr verlängert, die noch existierenden helfen aber vor allem einkommensschwachen Haushalten dabei, sich ebenfalls eine Mini-PV-Anlage leisten zu können.
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Anzahl nicht angemeldeter Steckersolargeräte

Auch wenn die Anmeldung eines Balkonkraftwerks verpflichtend ist und kinderleicht geht, melden viele Besitzer ihre Mini-PV-Anlage nach wie vor nicht an. Wie hoch die Dunkelziffer ist, das lässt sich allerdings nur schwer ermitteln. Die HTW Berlin schätzte im Februar 2025, dass damals etwa 1,5 bis und 4 Millionen Balkonkraftwerke am Netz hingen. Da im Februar rund 862.000 Anlagen offiziell im Marktstammdatenregister eingetragen waren, würde das bedeuten, dass gerade mal 22 bis 60 Prozent der Balkonkraftwerke angemeldet werden. Eine spannende Schätzgröße, aufgrund der sehr großen Unschärfe aber auch nicht mehr als das.

Photovoltaik Statistik Modulpreise
Logisch: Der sinkende Preis – hier zu sehen an der Y-Achse in Euro pro Wattpeak – für Solarmodule fördert den Absatz von Balkonkraftwerken. (Grafik: PV Insider)

Warum werden Balkonkraftwerke nicht angemeldet?

Warum sich ein Besitzer einer kleinen PV-Anlage dagegen entscheidet, sein Balkonkraftwerk anzumelden, dafür kann es viele Gründe geben. Hier kommen die fünf wichtigsten:

  • Unwissenheit: Für viele ist die Technologie neu und gerade Mieter in Wohnungen mussten sich noch nie mit der eigenen Energiegewinnung auseinandersetzen. Daher wissen sie oft auch nicht, dass Balkonkraftwerke angemeldet werden müssen. Schließlich lassen die sich wie jedes Haushaltsgerät einfach an eine Schuko-Steckdose anschließen. 
  • Netzbetreiber umgehen: Vor 2024 musste neben dem Eintrag ins Markstammdatenregister das Balkonkraftwerk auch beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden. Das konnte zu einer Bürokratie-Tortur werden, da es keine einheitlichen Prozesse gab. Einige Netzbetreiber legten den Besitzern teils sogar Steine in den Weg, schoben den Zählertausch Monate hinaus und schrieben satte Rechnungen. Mittlerweile gibt es die Probleme nicht mehr, denn ein Balkonkraftwerk-Besitzer muss den Netzbetreiber nicht mehr kontaktieren und darf seine Anlage sofort ans Netz nehmen – auch mit altem Ferraris-Stromzähler. 
  • Zähleraustausch verhindern: Um ein Balkonkraftwerk betreiben zu dürfen, darf der Stromzähler übergangsweise rückwärts laufen. Nach der Anmeldung der Anlage kümmert sich der Messstellenbetreiber (der zumeist auch der Netzbetreiber ist) um den Austausch. Man muss selbst dafür aber nichts tun. Einige Besitzer wollen ihren alten Zähler aber weiterhin nutzen: Entweder weil sie Vorbehalte gegen digitale Zähler bzw. neue Smart Meter haben, oder weil sie wollen, dass ihr Zähler immer rückwärts laufen kann – nicht nur übergangsweise. Denn so sparen sie noch mehr Stromkosten. Das ist allerdings Betrug und daher nicht zu empfehlen!
  • Angst vor Bürokratie-Stress: Wer sich eine Dachsolaranlage anschafft, der muss sich auch mit Bürokratie auseinandersetzen. Denn die Systeme speisen Strom ins Netz ein, für den man eine Vergütung bekommt. Da gibt es steuerlich und rechtlich einiges zu beachten. Manche nehmen fälschlicherweise an, dass das auch bei Balkonkraftwerken der Fall ist – schließlich speisen die ja auch Strom ein. Allerdings gibt es hier Entwarnung: Bis auf die Anmeldung im Marktstammdatenregister gibt es keinen bürokratischen Aufwand. Und die dauert maximal 15 Minuten.
  • Guerilla-PV: Balkonkraftwerke wurden früher auch als Guerilla-PV-Anlagen bezeichnet. Stromanbieter wollten deren Legalisierung verhindern und die Ökostrom-Guerilleros rebellierten auf diese Weise gegen sie. Schließlich war es nicht im Interesse eines Stromkonzerns, dass jeder Haushalt einen Teil seiner Energie selbst produzieren kann. Mittlerweile sind Balkonkraftwerke legal, aber einige Besitzer tragen den revolutionären Gedanken weiter. Sie verzichten bewusst auf eine Anmeldung, um sich keinem Unternehmen und keiner Behörde unterordnen zu müssen.

Strafe bei Nichtanmeldung und weitere Regeln

Wer ein Balkonkraftwerk betreibt, die kleine Solaranlage aber nicht ordnungsgemäß angemeldet hat, der riskiert eine Strafe: Denn er oder sie begeht durch den Betrieb formal eine Ordnungswidrigkeit und riskiert somit theoretisch ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. In der Praxis liegen mögliche Sanktionen jedoch deutlich darunter und werden nur extrem selten verhängt. Zudem gilt eine Ahndung durch Netzbetreiber oder Bundesnetzagentur allein aufgrund der hohen Zahl bzw. Dunkelziffer und als äußerst unwahrscheinlich.

Welche weiteren Regeln und Bestimmungen für Balkonkraftwerke 2025 gelten, das hat PV Insider in einem ausführlichen Ratgeber zusammengefasst. Auch zur neuesten VDE-Norm für Steckersolargeräte, die unglaubliche acht Jahre lang in Arbeit war, haben wir einen Artikel für dich.