Wie gut ist das Balkonkraftwerk von Yuma? PV Insider hat das beliebte Komplett-Set mit zwei Solarmodulen, Flachdach-Halterungen, Zubehör sowie einem 800-Watt-Wechselrichter bestellt, aufgebaut und getestet.
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Der Balkonsolar-Anbieter Der Balkonsolar-Anbieter Yuma macht einen super Eindruck: Moderne Webseite mit vielen Features und Informationen, dazu starke Trustpilot-Kundenbewertungen und ein Angebot, das verschiedenste Arten von Halterungen mit Solarmodulen bündelt und dem Ganzen auf Wunsch noch einen Solarspeicher an die Seite stellt. Gibt es da auch einen Haken? PV Insider hat bei Yuma ein Balkonkraftwerk mit zwei Modulen, Wechselrichter und Halterungen fürs Flachdach bestellt und den großen Praxistest gemacht.
Testfazit Yuma Flat
Testergebnis
1,6
Gut
Die sind wirklich gut: Yuma informiert transparent vor dem Kauf, hält den Kunden nach der Bestellung gut auf dem Laufenden und überzeugt auch in puncto Qualität. Trotz kleinerer Abzüge bezüglich der WLAN-Stabilität der Wechselrichterverbindung ist das Yuma-Balkonkraftwerk empfehlenswert. Die Halterungen fürs Flachdach sind blitzschnell zusammengeschraubt, wirken aber nicht so robust und wackelfest wie zum Beispiel bei Kleines Kraftwerk. Den Praxistest im Schleswig-Holsteinischen Herbst und Winter haben sie aber trotzdem bestanden. Volle Punktzahl gibt es beim Stromertrag, hier erzielt das Yuma-Balkonkraftwerk sehr gute Werte.
Pro
- sehr guter Stromertrag
- 25 Jahre Garantie
- hochwertiger Wechselrichter
- transparenter Shop, gute Kommunikation
Kontra
- Verbindung zum Wechselrichter gelegentlich wackelig
- Halterung wirkt nicht komplett stabil

Yuma Flat (900+) Bifazial
- Komplett-Paket inklusive Zubehör
- Smarte Steuerung per App
- zwei bifaziale Module mit 900+ Wattpeak
- sehr einfache Montage
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Balkonkraftwerk von Yuma: Bestellung und Lieferung
Es begann mit der Nachricht „Vielen Dank für deinen Einkauf! Wir bereiten deine Bestellung gerade für den Versand vor.“ und endete sieben Tage später mit einer Lieferung, die von der Spedition nicht nur an der Bordsteinkante abgestellt, sondern per Sackkarre direkt zur Haustür gebracht wurde. Zwei große Solarmodule, einzeln und solide in Pappe verpackt, dazu ein Karton mit Kabeln, Wechselrichter und den Halterungen.
Davor fühlte sich PV Insider jederzeit gut informiert über den Verbleib der bestellten Ware: Einen Tag nach der Bestellung trudelte die Versandbestätigung per Mail ein, tags darauf dann sogar zwei Info-Mails mit Bauanleitung & Co. Am vierten Werktag nach der Bestellung meldete sich die Spedition und teilte mit, dass die Ware am Montag, sieben Tage nach der Online-Bestellung, zugestellt wird – zwischen 8 und 16 Uhr. Am Liefertag fragte PV Insider vormittags bei der Hotline der Spedition nach und erhielt ein erheblich kleineres Zeitfenster: Der Lieferant sollte zwischen 12:30 und 14:00 eintreffen. Um 12:40 war es dann so weit – die Spedition hatte die drei Kartons bereits neben der Haustür geparkt und verabschiedete sich eine Unterschrift später wieder.
Geliefert wurden neben einer farbigen Anleitung, etwas Zubehör und dem bestellten, extralangen Stromkabel zwei Solarmodule von Jolywood, ein 800-Watt-Wechselrichter von Hoymiles sowie zwei Flachdach-Halterungen. Hier setzte Yuma bis vor kurzem auf den Hersteller ValkBox, so auch bei unserem Testexemplar. Die stabiler anmutenden, neuen Flachdach-Halterungen, die aktuell in den Yuma-Sets enthalten sind, flossen daher leider noch nicht in die Bewertung ein.
Ran an die Halterungen: Der Aufbau des Balkonkraftwerks
Die Montage des Yuma-Balkonkraftwerks fürs Flachdach hat PV Insider mit zwei Personen durchgeführt. Vom kurzzeitigen Hochheben der gut 20 Kilogramm schweren Module abgesehen wäre der Zusammenbau aber auch allein gut zu bewerkstelligen gewesen. Denn: Die Montage ist kinderleicht.
Wer handwerklich geübt ist, dem reichen bereits vermutlich die Montage-Skizzen auf der Karton-Innenseite der ValkBox3, die Schritte werden aber in ausführlicher Form auch in der Yuma-Anleitung beschrieben, die als Din-A4-großes Heft beiliegt. Nach dem Entfernen des Schutzkartons werden die Solarmodule mit der Vorderseite nach unten auf den Boden gelegt – am besten auf eine weiche und saubere Unterlage. Wer keine große Decke zur Hand hat, der kann auch das Verpackungsmaterial der Solarpanels zweckentfremden. Positiv hervorzuheben in der Anleitung ist der Abschnitt zur korrekten Ballastierung der Flachdach-Halterung, damit diese auch bei Sturm sicher auf dem Boden bleibt.
Zur Anbringung der leichten, aus Aluminiumrohren bestehenden Aufständerungen werden kleine Verbindungsstücke an die Solarmodule geschraubt und diese anschließend an den Rohren befestigt. Wer diese fest anzieht, erreicht mehr Stabilität, aufgrund der dünnen Verbindung kann die gesamte Konstruktion aber nie so robust und rüttelfest werden wie bei anderen Flachdach-Halterungen. Einen kompletten norddeutschen Winter mit so manchem windigen Tag haben sie aber anstandslos überlebt – ohne Verziehen oder Lockerwerden der Schrauben. Für einen rutschfesten Stand auf dem Boden sorgen bereits vorgeformte Unterlagen aus Hartgummigranulat, dort passen die Alu-Streben der Halterung perfekt hinein.
Wechselrichter und Solarmodule im Test
Bevor man die Module mit den angeschraubten Alu-Aufständerungen wieder auf die richtige Seite dreht, muss noch der Wechselrichter angebracht werden. Wie beim Komplett-Set des Konkurrenz-Anbieters Kleines Kraftwerk liegt auch hier das robuste, bewährte und mit WLAN ausgestattete 800-Watt-Geräte von Hoymiles bei: der HMS-800W-2T.
Die Anbringung des Wechselrichters erfolgt direkt unter einem der Module, sie hält das schwere Gerät dort sehr solide fest. Damit sitzt der Mikro-Wechselrichter zwar arg dicht unter dem bifazialen Modul, dafür ist er dort sehr gut gegen Regen geschützt. Der HMS-800W-2T könnte natürlich auch Regen problemlos aushalten, trotzdem schadet es nicht, wenn er zusätzlich geschützt ist.
Die Einrichtung im heimischen WLAN sowie das Eintragen des Balkonkraftwerks in der passenden Hoymiles-App gelingen problemlos. Allerdings fehlen in der Yuma-Anleitung die hilfreichen, bebilderten Schritte zur Wechselrichter-App, wie wir sie in der Broschüre von Kleines Kraftwerk gefunden haben. Die App selbst glänzt mit fehlerfreien deutschen Texten und bildet den Stromertrag solide ab; überragend ist der Funktionsumfang der App aber nicht. Zudem tritt dasselbe kleine Problem auf, das wir auch beim Hoymiles-Wechselrichter des Balkonkraftwerks von Kleines Kraftwerk hatten: Es gibt immer mal wieder kurze Zeiträume, in denen das System als offline angezeigt wird – obwohl man nichts aussteckt, das WLAN stets verfügbar ist und auch sonst nichts geändert wurde. Das ist dann kurzzeitig ärgerlich, im Gesamtkontext aber kein großes Problem.
Generell gibt es wenig Aufsehenerregendes zu berichten von diesem Balkonkraftwerk-Set – und das ist in diesem Fall als Kompliment zu verstehen. Es wurde fix geliefert und noch schneller aufgebaut und macht, abseits der etwas wackligen WLAN-Konnektivität, im täglichen Betrieb viel Freude. Yuma gibt seinen Käufern schon im Shop die Möglichkeit, zwischen Schuko- und Wieland-Stecker mit verschiedenen Kabellängen zu wählen, und punktet auch bei den Garantiezeiten: Auf die Solarmodule gibt es 25 Jahre Produkt- und 30 Jahre Leistungsgarantie, der Hoymiles-Wechselrichter hat 12 Jahre Garantie.
Stromertrag bei Yuma: Beide Daumen hoch
Bei unserem, im Herbst 2024 bestellten Modell waren zwei Solarmodule mit je 440 Wattpeak-Leistung im Set enthalten; mittlerweile hat Yuma auf zwei Module mit je 450 Wp umgesattelt. Aktuell werden im Shop Module von JA Solar versprochen, bei unserem Modell waren es Solarmodule vom chinesischen Hersteller Jolywood. Die bifazialen Module vom Typ JW-HD108N-R0-440 kommen mit CE- und TÜV-Siegel daher, haben laut Datenblatt einen beachtlichen Wirkungsgrad von 22,53% und überzeugten beim Stromertrag sowohl in der (Hoymiles-) App als auch bei unseren eigenen Tests per Multimeter.
Verglichen mit den Erträgen des Balkonkraftwerks Kleines Kraftwerk Duo mit ebenfalls zwei bifazialen 400-Wp-Modulen ergaben sich über mehrere Test-Wochen hinweg beim Yuma-Balkonkraftwerk sehr ähnliche Ertragswerte. Kleine Unterschiede können natürlich daraus resultieren, dass vier im Garten stehende, aufgeständerte Module unter normalen Praxisbedingungen nie exakt denselben Bedingungen ausgesetzt sind – sei es aufgrund einer kurzzeitigen Verschattung in den frühen Abendstunden oder einer z. B. von herabfallendem Laub hervorgerufenen zeitweisen Verschmutzung. Im direkten Vergleich per Multimeter-Messung hatte das Jolywood-Modul von Yuma sogar die besseren Watt-Werte (301 statt 284 Watt).