Schuko-Stecker erlaubt bis 960 Watt Peak: Neue VDE-Norm für Balkonkraftwerke liegt vor

Die mit Spannung erwartete, „weltweit erste Produktnorm für Steckersolargeräte“ ist da: Der Schuko-Stecker ist endlich ganz offiziell erlaubt, bei Balkonkraftwerken mit einer Wechselrichterleistung von 800 Watt und einer Solarleistung bis 960 Watt Peak. Was für eine Bedeutung die Norm hat und welche weiteren Details gelten, weiß PV Insider.

Platz #1
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PRO

  • stabile Halterung
  • schnelle Montage
  • sehr gute deutsche Anleitung

CONTRA

  • WLAN-Verbindung teils instabil
  • Aktuell 1-2 Wochen Lieferzeit
Platz #2
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Yuma.de

PRO

  • sehr guter Stromertrag
  • transparenter Shop
  • sehr gute Kommunikation

CONTRA

  • WLAN-Verbindung teils instabil
  • Halterung recht wacklig
Platz #3
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  • sehr gute App
  • schnelle WLAN-Anmeldung
  • hoher Stromertrag

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  • Halterung eher wackelig
  • Versandkosten kommen auf den Preis
Platz #4
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PRO

  • App-Anmeldung in Sekunden erledigt
  • hochwertiger Wechselrichter

CONTRA

  • Solarmodule nicht bifazial
  • Halterung flach und unflexibel

Das seit Mai 2024 gültige Solarpaket 1 – dessen Regelungen du hier nachlesen kannst – hat vieles vereinfacht für Balkonkraftwerke: Seitdem sind 800 Watt Einspeiseleistung erlaubt, die Anmeldung wurde erheblich erleichtert und Schuko-Stecker wurden endlich geduldet. Die dafür zuständige Norm war da allerdings noch lange nicht fertig – sie wurde erst am heutigen Freitag, den 14. November 2025, offiziell veröffentlicht.

Die DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) gießt mit der Norm DIN VDE V 0126-95:2025-12 für „Steckersolargeräte für Netzparallelbetrieb – Teil 95: Sicherheitsanforderungen und Prüfungen“ die bislang lediglich geduldeten und im Solarpaket 1 beschriebenen Kennzahlen und Regelungen in eine verlässliche Produktnorm.

Neue VDE-Norm für Balkonkraftwerke: Das gilt jetzt

Die recht ausführliche, auch für Laien großteils nachvollziehbare Bekanntmachung ist im Original hier nachzulesen. PV Insider fasst die Kern-Inhalte leicht verständlich zusammen:

  • maximal zulässige Einspeiseleistung des Wechselrichters: 800 Watt
  • maximale Gesamt-Modulleistung mit Schuko-Stecker: 960 Watt Peak
  • maximale Gesamt-Modulleistung mit Energiesteckvorrichtungsstecker (z. B. Wieland): 2.000 Watt Peak
  • Steckersolargeräte mit Energiespeicher werden von der Produktnorm nicht abgedeckt, eine Zusatznorm dafür ist bereits in Planung
  • die neue VDE-Norm erscheint zum Dezember 2025

Wer muss die neue Norm beachten?

Die bereits jetzt verfügbare Vornorm richtet sich laut Presse-Mitteilung des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) an jene, „die Steckersolargeräte entwickeln, herstellen und anbieten. Hersteller und Anbieter entsprechender Produkte wissen damit künftig genau, welche technischen Anforderungen sie zu erfüllen haben; Prüfeinrichtungen können anhand der Norm die Sicherheit prüfen.“

Fun Fact: Nach eigener Aussage des VDE hat es „acht Jahre intensive Normungsarbeit, zwei veröffentlichte Normungsentwürfe, die dazugehörigen Einspruchsberatungen mit mehr als insgesamt 1250 Einsprüchen und schlussendlich noch ein Schlichtungsverfahren“ gebraucht bis die neue Norm stand.

Parallel zur Veröffentlichung der Produktnorm wird ein Begleitdokument mit Erläuterungen und Hinweisen erscheinen. Zusätzlich soll Mitte Dezember 2025 „eine Normauslegung sowie ein FAQ zur Erläuterung und Hilfestellung für die Anwendung der Produktnorm“ bereitgestellt werden.

Folgen für Verbraucher – und die Branche

Für uns Besitzer von Balkonkraftwerken ist vor allem eine Sache spannend: Müssen Mini-PV-Anlagen mit vier Modulen und 800-Watt-Inverter bald mit einem Wieland-Stecker nachgerüstet werden? Denn viele von uns haben ja bereits drei oder vier Module mit 1.200 bis 2.000 Watt Peak Solarleistung montiert – und übertreffen damit eindeutig die neue Normgrenze von 960 Watt Peak.

Der VDE gibt dazu keine konkreten Handlungsanweisungen, sondern bleibt allgemein: „Endverbraucher können sich hierdurch ein klares Bild machen, was sie zu beachten haben, und welche Voraussetzungen das Steckersolarsystem für einen sicheren Betrieb erfüllen sollte“ betont Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des VDE. Er glaubt: „Durch normkonforme und damit im Sinne der Produkthaftung für den Anwender sichere Geräte wird das Vertrauen in die Technik der Steckersolarsysteme am Markt deutlich gesteigert.“

Darüber hinaus geht man beim VDE von einer Signalwirkung aus, angeblich warten bereits etliche Länder weltweit auf die deutsche Produktnorm.

Alexander Nollau, Abteilungsleiter Energy bei der DKE: „Die Netzanforderungen im internationalen Bereich sind aufgrund der unterschiedlichen Regeln der Länder sehr vielfältig. (…) Die Produktnorm wird höchstwahrscheinlich als Grundlage für die Erarbeitung einer internationalen Norm dienen.“