Bisher stand der Name Solakon für Balkonkraftwerke mit einem starkem Preis-Leistungsverhältnis. Jetzt legt die deutsche Firma nach: mit einem eigenen Solarspeicher, dem Solakon One. Was der drauf hat, das konnte PV Insider im Test überprüfen.
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Der Name Solakon gehört mittlerweile zu den bekanntesten Marken, wenn es um Balkonkraftwerke geht – im PV-Insider-Test hatte deren Mini-Solaranlage onBasic das Prädikat „überzeugt auf ganzer Linie“ erhalten. Nun hat die deutsche Firma ein frisches Produkt am Start: einen All-in-One-Solarspeicher für Balkonkraftwerke. Das Kraftpaket hört auf den Namen Solakon One und fügt sich nahtlos in das Ökosystem aus Balkonkraftwerken und der hauseigenen Solakon-App zur Stromertragsüberwachung ein.
Testfazit Solakon One
Der Solakon One ist bereits zum Release ein sehr solider Solarspeicher mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis, der sehr gut in die hauseigene App integriert ist. Kann Solakon die Versprechungen für die nächsten Monate erfüllen – von KI-Assistenz über die Integration dynamischer Stromtarife bis hin zu weiteren Smart-Home-Features – dann bekommt Platzhirsch Anker ernsthafte Konkurrenz. Der in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hardware-Lieferant Fox Ess entwickelte Speicher ist hochwertig verarbeitet und lässt sich unkompliziert aufstellen sowie installieren. Vom top WLAN-Empfang über die integrierte Heizung bis hin zum optionalen LAN-Anschluss ist das Produkt clever konzipiert und gut ausgestattet.
In der Praxis überzeugen der Strombezug über die integrierte Steckdose, die vier MPP-Tracker für unterschiedliche ausgerichtete Solarmodule und die vielen Steuerungs-Optionen in der Solakon-App. Dort gab es während der Testphase noch ein paar Kinderkrankheiten, die aber großteils behoben wurden. Die letzten Details will Solakon bis zur Veröffentlichung am 7. September poliert haben. Es braucht allerdings ein bisschen, bis man verstanden hat, welche Option man auswählen sollte, damit der Solakon One z. B. die Stromeinspeisung ins Haus priorisiert oder nachts eine gewünschte Menge an gespeichertem Strom ins Hausnetz pumpt.
Pro
- integrierter, bidirektionaler Wechselrichter
- top Verarbeitung
- nahtlos in Solakon-App integriert
- Steckdose mit bis zu 2.200 Watt Ausgabe
Kontra
- App-Einstellungen aktuell kompliziert
- KI- und Stromtarife-Features kommen erst noch

Solakon One
- brandneuer Solarspeicher für Balkonkraftwerke
- in Solakon-App integriert
- 20 Euro Rabatt beim Kauf des Solakon One: Code ONE20PVI
- 25 Euro Rabatt beim Kauf des Solakon One + Erweiterung: Code ONESET25PVI
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Moderne Speichertechnik aus Schwäbisch Hall?
Von Growatt bis Anker, von EcoFlow bis Jackery. Alle namhaften Speicherlösungen für Balkonkraftwerke, die man in Deutschland kaufen kann, stammen von chinesischen Firmen. Der deutsche Hersteller Solakon geht einen etwas anderen Weg: Die Akku-Blöcke des Solakon One werden zwar nicht in Baden-Württemberg gefertigt, sondern stammen vom chinesischen Energie-Experten Fox Ess. Dafür redet Solakon bei der Konzeption und beim Design des Speichers mit, klebt das eigene Logo drauf und bleibt auch bei der Software federführend. Wie der Solarspeicher ins Solakon-Ökosystem integriert und vom Nutzer gesteuert wird, das entscheidet man in der hauseigenen App.
Um den Solakon One auf Herz und Nieren testen zu können, erhielt PV Insider bereits vor dem offiziellen Marktstart ein Testgerät – bestehend aus einer Master-Einheit sowie einem zusätzlichen Akku-Block. Erstere kostet zum Marktstart 749 Euro, für einen Zusatz-Akku werden 550 Euro fällig. Das ergibt für unser Test-Setup eine Solarspeicher-Kapazität von 4,2 Kilowattstunden. Der Speicher konnte über mehrere Wochen hinweg im Monat August täglich Solarstrom von vier angeschlossenen Solarmodulen mit insgesamt 1.760 Wattpeak aufnehmen und diesen anschließend, wenn die Sonne nicht mehr scheint, ins Hausnetz einspeisen.
Aufbau des Solakon One Speichers
Sowohl die sogenannte Master-Einheit, also der Haupt-Speicherblock mit den Solaranschlüssen, als auch der Zusatz-Block stecken in einem passgenauen Karton und wollen mit reichlich Kraft herausgehoben werden. Zusätzliche Schaumstoff-Elemente schützen den massiven Speicher-Block auf dem Versandweg vor Blessuren. Ein Wechselrichter liegt dem Set nicht bei – weil der bereits in den Solarspeicher integriert ist. Wer den Solakon One im Bundle mit einem Balkonkraftwerk kauft, der erhält alle zum Anschluss der Module nötigen Solarkabel; bestellt man nur den Speicher, liegen keine MC4-Kabel bei. Dafür ein kleines Plastik-Tool zum leichteren Lösen der Kabelverbindungen sowie eine kleine Antenne, die mit wenigen Handgriffen hinten am Speicher montiert wird und für einer besseren WLAN-Konnektivität sorgt.
Der Master-Speicherblock wird oben auf eventuelle Zusatzakkus gestellt – die Verbindung ist davor mit einem Gummi-Verschluss sauber versiegelt, dieser muss vor dem Zusammenführen mit der sogenannten Slave-Einheit entfernt werden. Die beiden Blöcke rasten sauber ineinander; eine kleine, rückseitige Schraubverbindung aus Metall sorgt für mehr Stabilität. Zusätzlich liegt dem eine Wandhalterung bei.
Danach wird der Solakon-Speicher mit dem beiliegenden Stromkabel mit dem Hausnetz verbunden – und natürlich mit den Solarmodulen. Die Verkabelung ist denkbar einfach, Nutzerfehler können hier eigentlich nicht passieren.
Viele Features: Das kann der Solakon One
Der Solakon One setzt auf moderne LiFePO4-Akkus und macht bis zu 8.000 Ladezyklen mit, bevor er signifkant an Speicherkapazität einbüßt. 20 Jahre Betrieb sollten also durchaus drin sein. Das Gerät ist mit vier MPP-Trackern ausgestattet – die garantieren, dass die angeschlossenen Solarmodule immer an ihrem Leistungsmaximum arbeiten und besonders viel Strom erzeugen. Vier solche Tracker stellen eine stattliche Anzahl dar – das sorgt dafür, dass das System auch mit unterschiedlich ausgerichteten Modulen oder Teilverschattungen gut umgehen kann. Auch wenn in Deutschland die maximale Leistung für Balkonkraftwerke auf 2.000 Wattpeak begrenzt ist, kann der One sogar mit bis zu 2.600 Wp arbeiten. Vier leistungsstarke 500-Wp-Module anzuschließen ist also überhaupt kein Problem.
Wer ein so großes Balkonkraftwerk bereits ohne Speicher betreibt, der weiß, dass bei vier Modulen und reichlich Sonnenschein aufgrund der 800-Watt-Regel oftmals Energie verschenkt wird. Und hier kommt ein Solarspeicher ins Spiel. Der One kann als moderner Vertreter seiner Gattung nämlich einen Teil des Strom ins Haus lassen und gleichzeitig einen Teil des Stroms speichern. So kann man deutlich mehr Solarstrom aus den vier Modulen holen und diesen abends oder nachts im Haus verbrauchen.
Wie viel Speicherkapazität für einen Haushalt optimal ist, lässt sich pauschal schwer sagen: Wer einen Zwei-Personen-Haushalt und ebensoviele Solarmodule hat, der kommt vermutlich mit der Master-Einheit und ihren 2,1 kWh aus. Wohnen mehr Personen im Haus und das Balkonkraftwerk verfügt über drei bis vier Module, dann können sich ein oder zwei Zusatz-Speicher lohnen.
Notstrom, Ladung aus dem Netz, Heizung, Smart Meter – geht alles
Solakon bezeichnet den One als „All-in-One-Speicher der dritten Generation“ und spielt damit auf Features an, die Speicher, die in den letzten ein, zwei Jahren auf den Markt, oft noch nicht hatten. Der One verfügt zum Beispiel über eine integrierte Steckdose. Damit kann er im normalen Netzbetrieb bis zu 2.200 Watt Strom ausgeben, hier kann man direkt ein Elektrogerät anschließen und so auf rechtlich zulässige Art die 800-Watt-Grenze von Balkonkraftwerken aushebeln. Gleichzeitig kann man den Speicher im Falle eines Blackouts wie eine Powerstation verwenden – in diesem Modus können bis 1.200 Watt ausgegeben werden. Zudem ist es möglich, den Speicher auch mit Strom aus dem Netz laden – das macht ihn fit für die zukünftige Nutzung dynamischer Stromtarife. Man könnte, zusätzlich zum PV-Ertrag, tagsüber billigen Netzstrom in den Speicher laden und diesen abends verbrauchen, wenn die Preise für Netzstrom höher sind.
Der One eignet sich dank Smart-Meter-Kompatibiliät (z. B. mit Shelly) aber auch für die Nulleinspeisung. Das bedeutet, dass immer genau so viel Strom vom Speicher ins Hausnetz abgegeben wird, wie dort gerade von den Elektrogeräten verbraucht wird. Der Einbau eines Smart Meters muss aber durch eine Elektro-Fachkraft erfolgen – das geht nicht so leicht wie die Installation des Speichers. Ein Heizelement im Solakon One sorgt neben der IP65-Zertifizierung übrigens dafür, dass das Gerät ganzjährig draußen stehen und auch im Winter betrieben werden kann.
Steuerung per App: Viele Funktionen, Bedienung ausbaufähig
Nach dem Aufbau des Speichers steht erstmal die Integration in die Solakon-App an. Natürlich kennt das System den Speicher, er wird automatisch erkannt und künftig in der App als neues System aufgelistet.
In den Livedaten kann man dann zum Beispiel sehen, wie viel Strom, die an den Speicher angeschlossenen Solarmodule jederzeit erzeugen – und natürlich auch, welche Menge davon wohin fließen. Es gibt Tages-, Monats- und Jahresstatistiken, das Ganze ist optisch gut aufbereitet und kommt mit fehlerfreien deutschen Texten daher. Der Ladezustand und die Temperatur von Master- und Slave-Einheiten sind in der App ebenfalls einsehbar.
In einem Untermenü, das technisch weniger versierte User erst kennenlernen müssen, kann man einstellen, wie sich der Solarspeicher verhalten soll. Ob er möglichst viel Solarstrom ins Hausnetz leiten oder das Füllen der Akkus priorisieren soll. Oder man schaltet gleich in den Smart-Meter-Modus und lässt das System automatisiert arbeiten. Ein praktisches Zwischending sind die „Energiepläne“. Hier kann man in einem Untermenü verschiedene Pläne für mehrere Zeiträume einstellen. Damit können Nutzer ohne Smart Meter den gespeicherten Solarstrom trotzdem effizient und zielgenau verwenden.
Zum Beispiel kann es sinnvoll sein, zwischen 19 und 23 Uhr konstant eine relativ hohe Menge aus dem Solarspeicher – 500 oder 600 Watt – ins Hausnetz einzuspeisen. Weil in dieser Zeit gekocht wird, die Spülmaschine läuft oder Menschen vor dem TV oder der PlayStation sitzen. Nachts möchte man ebenfalls den untertags erzeugten Sonnenstrom nutzen – aber dann reichen vielleicht 300 Watt, damit Kühlschrank, Router & Co. bedient werden. Im Optimalfall versorgt man sein Haus mit so viel gespeichertem Solarstrom, dass kaum Strom aus dem Netz bezogen werden muss – das spart bares Geld. Und wenn der Solarspeicher am Morgen dann leer ist, freut man sich, wenn die Module ihn ab dem Vormittag von neuem füllen.