Trotz gesetzlicher Pflicht bleibt der Smart-Meter-Ausbau in Deutschland ein Problemkind – auch die neuesten Oktober-Zahlen der Bundesnetzagentur versprechen keine Entwarnung.
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Bundesnetzagentur: Kleine Fortschritte beim Pflichtausbau
Der flächendeckende Einsatz intelligenter Stromzähler in Deutschland kommt immer noch kaum voran. Während viele andere europäische Staaten mit Zahlen über 50 Prozent, teils sogar deutlich jenseits der 90 Prozent punkten, bleibt die Bundesrepublik weit abgeschlagen. Laut aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur waren bis Ende des zweiten Quartals 2025 erst rund 16,4 Prozent der sogenannten Pflichteinbaufälle mit einem Smart Meter ausgestattet. Das entspricht knapp 760.000 installierten Geräten von insgesamt über 4,6 Millionen betroffenen Messstellen.
Pflichteinbaufälle sind größere Verbraucher mit über 6000 kWh Strombezug pro Jahr, PV-Erzeuger mit mehr als 7 kWp Leistung sowie steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie E-Autos oder Wärmepumpen.
Digitalisierung kommt voran, Vernetzung kaum
Über alle Messlokationen hinweg – also einschließlich derer ohne Einbaupflicht – liegt die Smart-Meter-Quote sogar nur bei verheerenden 3 Prozent. Die Krux ist dabei das sogenannte Smart-Meter-Gateway, also die Vernetzungs-und Kommunikationseinheit. Denn: Moderne, aber nicht vernetzte Messeinrichtungen (z. B. digitale Stromzähler) machen inzwischen gut 50 Prozent aller Zähler aus. Diese Daten basieren laut Bundesnetzagentur auf Meldungen von 851 Messstellenbetreibern, darunter sowohl große Grundversorger als auch kleinere, wettbewerbliche Anbieter.
Vielsagende Zahlen der Bundesnetzagentur
In ihrem Update vom 21. Oktober 2025 hat die Bundesoberbehörde für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen die erhobenen Smart-Meter-Zahlen zu folgenden Aussagen gebündelt:
- Bei den 18 Messstellenbetreibern mit jeweils mehr als 500.000 Messlokationen beträgt die Einbauquote durchschnittlich 22,1 Prozent
- Bei den 67 Messstellenbetreibern zwischen 100.000 und 500.000 Messstellen liegt die Quote im Durchschnitt bei 11,6 Prozent
- Bei den 128 Messstellenbetreibern mit 30.000 bis 100.000 Stellen kommt man auf eine Einbauquote von durchschnittlich 7,8 Prozent
- Bei den 597 Messstellenbetreibern mit weniger als 30.000 Messlokationen wurden im Mittel lediglich 5,2 Prozent mit intelligenten Messsystemen ausgestattet.
Die Tendenz ist also klar: Vor allem kleinere Messstellenbetreiber hinken beim Umstieg auf intelligente Messsystem hinterher – die Statistiken der „Großen“ sind mit gut 20 Prozent zwar ebenfalls nicht berauschend, aber dennoch fast viermal so hoch wie bei den kleinsten Messstellenbetreibern.





