Sorgenfalten im Nachbarland: In Österreich wurden 2025 in neun Monaten erst 50 Prozent des jährlichen Zubaubedarfs geschafft. Der Bundesverband Photovoltaic Austria schlägt Alarm und kritisiert die Rahmenbedingungen der Politik.
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Viel zu wenig neue PV-Anlagen von Juli bis September 2025
Im dritten Quartal 2025 kamen in Österreich lediglich 305 Megawatt (MW) an neuer Photovoltaikleistung hinzu – dies geht aus dem aktuellen „Quartalsbericht Erhebung Netzanschluss“ der E-Control Austria hervor. Der Ausbau bleibt damit deutlich hinter dem zurück, was für die nationalen Vorgaben notwendig wäre: Laut österreichischem Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) müssten jährlich nämlich rund 2.000 MW ans Netz gehen. Nach insgesamt etwa nur 1.000 MW in den ersten drei Quartalen deutet sich für das Jahr 2025 demnach ein glasklares Verfehlen dieses Ziels an.
Im Jahr 2023 wurde dieses Ziel geschafft bzw. sogar ein Stück weit übertroffen: Damals betrug der Zubau stoltze 2.332 MW. 2024 ging es bereits bergab, das Zubau-Ziel wurde mit 1.972 MW jedoch denkbar knapp verfehlt. Ganz anders sieht es 2025 aus: Selbst wenn das PV-Plus im vierten Quartal 2025 auf dem Niveau der beiden Vorjahres-Q4s bleibt, wird die Jahressumme bei circa 1.600 MW stehenbleiben – dann würde der Zubauplan um 20 Prozent verfehlt.
Österreichischer PV-Verband warnt eindringlich
Laut dem Branchenverband PV Austria ist das Segment der privaten Aufdach-PV-Anlagen (bis 20 Kilowatt Leistung) besonders betroffen; Balkonkraftwerke werden hier übrigens nicht berücksichtigt. In der Verantwortung sieht man vor allem „politische Unsicherheiten: darunter die vorzeitige Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung, unklare Förderbedingungen sowie die anhaltenden Diskussionen über mögliche Zusatzkosten für das Einspeisen von Strom.“ Außerdem prangert der Verband das Ausbleiben neuer Energie-Gesetze an, darunter das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG).
Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria dazu: „Die Zahlen sind wirklich alarmierend. Der Photovoltaik-Zubau befindet sich auf einem Tiefststand seit drei Jahren und die Branche steht unter immensem Druck. Man sieht, wie schnell der Fortschritt einbricht, wenn Rahmenbedingungen ins Wanken geraten. Die Unternehmen verlieren Aufträge, Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Ohne verlässliche, politische Leitplanken wird sich diese Situation weiter verschärfen.“
Mehr Speicher, weniger Bürokratie
Neben – aus Sicht der Photovoltaik-Branche – verlässlichen politischen Leitlinien samt stabiler Gesetze für mehr Planungssicherheit fordern die österreichische PV-Unternehmen laut dem Verband eine groß angelegte Speicheroffensive inklusive Batteriespeicher-Förderung und einer systemdienlichen Integration. Wenig überraschend ebenfalls auf dem Wunschzettel der Branche: Bürokratieabbau „mit weniger Verwaltungsaufwand bei Bau, Anschluss und Förderung“.
Die gesamte Presse-Mitteilung des Verbands gibt’s auf deren Website natürlich auch im Original.







