Du möchtest mit einem eigenen Balkonkraftwerk Strom erzeugen? Wir verraten dir, worauf man beim Kauf unbedingt achten sollte und beantworten all deine Fragen rund um die Mini-PV-Anlagen für Balkon, Terrasse, Garten und Flachdach. Außerdem haben wir mehrere Balkonkraftwerke selbst über mehrere Monate auf Herz und Nieren getestet und stellen dir die besten Hersteller sowie Modelle vor.
Inhaltsverzeichnis
Die besten Balkonkraftwerke im großen Test & Vergleich von PV Insider (Stand: Juli 2025)
Die Nutzung von Photovoltaik zur Erzeugung von grünem Strom spart Kosten, ist gut für die Umwelt und sorgt für Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen in Zukunft. Doch nicht jeder hat eine große Dachfläche und das nötige Kleingeld zur Verfügung, um zahlreiche PV-Module von einem Fachbetrieb anbringen zu lassen. Fällt die persönliche Energiewende für Bewohner von Eigentums- und Mietwohnungen daher ins Wasser?
Nein, denn genau für diesen Fall wurden Balkonkraftwerke konzipiert – und sie werden immer beliebter: Fast eine Million dieser Mini-Solaranlagen sind derzeit in Deutschland bei der Bundesnetzagentur registriert. Und monatlich kommen derzeit über 40.000 neue Balkonkraftwerke. Trotzdem werden die möglichen Kapazitäten noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Deutsche Umwelthilfe schätzt das Potential geeigneter Haushalte für ein Balkonkraftwerk auf 20 Millionen.
Wir von PV Insider helfen dir mit unserer Expertise bei der Kaufentscheidung. Dafür haben wir umfangreiche Balkonkraftwerk-Tests durchgeführt und auf dieser Seite alles Wissenswerte zusammengetragen, was du bei der Wahl des richtigen Balkonkraftwerks beachten musst. Unser Balkonkraftwerk-Experte Matthias hat zudem immer wieder ein paar echte Geheimtipps für dich parat!

Der Balkonkraftwerk Testsieger 2025:
Kleines Kraftwerk Duo (Testnote: 1,4 – sehr gut)
Wir haben das Balkonkraftwerk Kleines Kraftwerk Duo getestet und kommen zu einem durchweg positiven Fazit. Der Aufbau gelingt schnell und unkompliziert – alle Komponenten sind sauber verarbeitet, die Flachdach-Halterungen sind extrem stabil und sicher. Der Wechselrichter, ein Hoymiles HMS-800W-2T, hinterlässt einen sehr guten Eindruck: Er arbeitet leise, ist wetterfest (IP67-zertifiziert) und lässt sich dank integriertem WLAN ins Heimnetz einbinden. Nur die Stabilität der WLAN-Verbindung könnte noch besser sein.
Überzeugend ist die Leistung der beiden bifazialen 440-Watt-Solarmodule von Sunpro. Im Test erzielten sie im Hochsommer Tageserträge von bis zu 3,68 kWh. Auch die gemessene Spitzenleistung lag mit 795 Watt erfreulich nah an der zulässigen Wechselrichtergrenze von 800 Watt. In puncto Garantie ist sich der Anbieter vorbildlich: Auf das gesamte System gewährt Kleines Kraftwerk eine Garantie von 25 Jahren, auf die Module sogar eine Leistungsgarantie von 30 Jahren. Der Wechselrichter bringt ab Werk eine 12-jährige Herstellergarantie mit.
Die Lieferung des Balkonkraftwerks Kleines Kraftwerks Duo erfolgte zügig und zuverlässig. Die Versandabwicklung war vorbildlich: Innerhalb weniger Tage nach Bestellung stand die Spedition mit den sauber verpackten Solarmodulen vor der Tür. Das Set war gut geschützt, alle Teile unversehrt und sicher verpackt. Beim Aufbau der robusten Halterungen hilft die sehr gute Anleitung – das geht tatsächlich richtig fix und ist alles ausführlich beschrieben. Generell war PV Insider sehr zufrieden mit der Kauferfahrung: Der Onlineshop von Kleines Kraftwerk ist übersichtlich und bietet alle relevanten Infos und Datenblätter. Auch die Möglichkeit, das Set in puncto Kabelllänge und Steckertyp an die eigenen Wünsche anzupassen, ist vorbildlich. Noch mehr Details und Test-Ergebnisse findest du direkt in unserem XXL-Testbericht zum Balkonkraftwerk Kleines Kraftwerk Duo.
Unser Fazit: Das Set Kleines Kraftwerk Duo bekommt die Testnote 1,4 (sehr gut) und ist somit unser Balkonkraftwerk Testsieger 2025. Denn das Duo bietet genau das, was sich viele von einem Balkonkraftwerk wünschen: transparenter Shop, einfache Installation, starker Service, zuverlässige Komponenten und gute Stromerträge. Wer langfristig auf Eigenstrom setzen will, der bekommt hier ein wirklich hochwertiges Komplettpaket mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kleines Kraftwerk Duo Flachdach
- statisch geprüfte Halterungen made in Germany
- 25 Jahre Garantie von Kleines Kraftwerk
- deutsche Anleitung & kostenloser Versand
- inklusive Hoymiles-Wechselrichter
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Das Kraftpaket: Yuma Flat (Testnote: 1,6 – gut)
Auch ein Balkonkraftwerk vom Hersteller Yuma haben wir bei PV Insider getestet: Und zwar das Modell Flat mit zwei Solarmodulen (mit je 440 Wp Leistung), Flachdach-Halterungen und einem 800-Watt-Hoymiles-Wechselrichter. Die Bestellung und Lieferung verlief sehr zufriedenstellend: Das Set wurde zuverlässig innerhalb von sieben T agen angeliefert, es war gut verpackt und zuvor gab es reichlich Info-Mails, so dass man sich stets gut informiert fühlte.
Der Aufbau war einfach und auch alleine machbar – wobei es mit zwei Personen wegen des Gewichts der Module (über 20 kg pro Stück) natürlich leichter geht. Die Flachdach-Halterungen von ValkBox sind schnell montiert, allerdings wirken sie nicht so robust und wackelfest wie bei anderen Anbietern. Trotzdem haben sie den norddeutschen Herbst und Winter ohne Probleme überstanden. Die Anleitung von Yuma gibt zudem praktische Tipps zur sicheren Ballastierung, z. B. mit Gehwegplatten.
Der Mikrowechselrichter HMS-800W-2T von Hoymiles wird hier direkt unter einem Modul befestigt. Die Einrichtung über WLAN und die Einbindung in die Hoymiles-App funktionierten problemlos, allerdings gibt es auch hier gelegentlich Verbindungsabbrüche zum Wechselrichter – was aber den Betrieb grundsätzlich nicht beeinträchtigt. Die Etrags-App ist solide, aber nicht besonders umfangreich.
Womit wir schon beim Stromertrag sind: Das Yuma-Set erzielt sehr gute Ertragswerte. Die bifazialen Module von Jolywood überzeugen mit einem Wirkungsgrad von 22,5% und im Praxistest mit hoher Leistung. Yuma bietet übrigens 25 Jahre Produkt- und 30 Jahre Leistungsgarantie auf die Solarmodule sowie 12 Jahre auf den Wechselrichter – ist hier also so stark wie Kleines Kraftwerk. Der Online-Shop selbst ist transparent, der Kundenservice informiert gut und es gibt die Option, einen Wielandstecker sowie verschieden lange Stromkabel zu bestellen..
Unterm Strich ist das Yuma Balkonkraftwerk Flat eine empfehlenswerte Komplettlösung mit einfacher Montage, hoher Qualität und sehr gutem Stromertrag. Abzüge gibt es für die nicht sonderlich robuste Halterung. Das Yuma Flat holt sich im Test die Note 1,6 und das Prädikat „gut“.

Yuma Flat (900+) Bifazial
- Komplett-Paket inklusive Zubehör
- Smarte Steuerung per App
- zwei bifaziale Module mit 900+ Wattpeak
- sehr einfache Montage
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Gutes Gesamtpaket: EcoFlow Stream Garten/Boden Kit (Testnote: 2,4 – gut)
Das neue EcoFlow Stream Balkonkraftwerk mit zwei 450-Watt-Solarmodulen wurde von PV Insider als Komplett-Set für Garten, Terrasse oder Flachdach getestet. Das System ist solide verarbeitet und produziert zuverlässig Solarstrom, überzeugt aber weder durch einen besonders hohen Ertrag noch durch hohe Nutzerfreundlichkeit.
Die Einrichtung des Wechselrichters über die EcoFlow-App wiederum ist extrem einfach und klappt im Nu, was einen großen Pluspunkt darstellt. Die mitgelieferten Kabel und der Wechselrichter wirken hochwertig und robust. Allerdings sind die Halterungen für die Garten- oder Flachdachmontage vergleichsweise instabil, besonders wenn man die Ausrichtung nachträglich verändern möchte.
Der Online-Shop von EcoFlow ist übersichtlich gestaltet, liefert jedoch wenige Informationen zu den technischen Daten der Komponenten und zum Lieferumfang. Die Anleitung zum Aufbau besteht nur aus einem kleinen, wenig hilfreichen Heft. Die Lieferung erfolgte in mehreren Paketen, teils ohne vorherige Ankündigung, was den Bestellprozess unterm Strich etwas unübersichtlich machte.
Die Solarmodule von EcoFlow sind monofazial und erreichen laut Hersteller einen Wirkungsgrad bis zu 23 Prozent Im Test erzielte das EcoFlow-Set zwar einen zufriedenstellenden Stromertrag, blieb aber hinter der Konkurrenz zurück.
Insgesamt bewertet PV Insider das EcoFlow Stream Balkonkraftwerk für Garten und Flachdach als funktionales, grundsolides Set, das besonders durch die unkomplizierte App-Bedienung überzeugt. Dennoch wären Verbesserungen bei den Halterungen, beim Infogehalt im Shop und bei der Anleitung wünschenswert. Für Nutzer, die ein zuverlässiges Balkonkraftwerk mit klasse App suchen und keine Spitzenleistung erwarten, stellt das EcoFlow-Set eine gute Option dar. Bei PV Insider reicht es noch zur Gesamturteil „gut“ – und zwar mit der Note 2,4.

EcoFlow STREAM Garten/Boden Kit
- spart bis zu 137 € an Stromkosten
- einfache DIY-Installation
- zuverlässige Leistung selbst bei wenig Licht
- smartes Monitoring in der EdoFlow-App
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Viel Solarstrom und die beste App: Solakon onBasic (Testnote: 1,6 – gut)
Das Solakon onBasic Balkonkraftwerk überzeugt im Test von PV Insider mit einem sehr hohen Stromertrag und einer benutzerfreundlichen, eigenen App. Solakon punktet mit einer schnellen Einrichtung des Wechselrichters sowie einer übersichtlichen Darstellung der Solarerträge. Die zwei bifazialen Module mit je 500 Wp liefern in Kombination mit dem APsystems EZ1-M Wechselrichter mehr Strom als vergleichbare Systeme.
Der Onlineshop ist sehr solide und übersichtlich , man findet dort alle technischen Daten sowie Sicherheitszertifikate. Die mitgelieferten ValkBox-Halterungen sind schnell montiert und ausreichend stabil für den normalen Gebrauch, erreichen aber nicht die Robustheit anderer Anbieter. Der Lieferprozess verlief bei Solakon zwar etwas langsam, die Pakete kamen jedoch unbeschädigt an.
Die Anleitung unterstützt derweil gut beim Aufbau, das Anmelden in der App ist sogar kinderleicht. So gut klappt das bei keinem anderen Balkonkraftwerk im Testvergleich. In puncto Kundenservice sieht die Sache nicht so rosig aus – im Mai war die Hotline zum Beispiel komplett überlastet.
Trotzdem fällt das Fazit von PV Insider sehr positiv aus: Das Solakon onBasic Balkonkraftwerk liefert eine sehr hohe Stromleistung und nutzt eine gelungene App; die Komponenten sind sehr gut (Module, Wechselrichter) bis solide (Halterung)Komponenten. Für alle, die ein leistungsfähiges und leicht bedienbares Balkonkraftwerk suchen, gibt für das Solakon onBasic eine klare Empfehlung. PV Insider meint: Gesamtbewertung gut und mit der Note 1,6 nicht weit hinter dem Testsieger von Kleines Kraftwerk.

Solakon onBasic
- 30 Jahre Leistungs- und 12 Jahre Produktgarantie
- Ertragskontrolle in Echtzeit mit eigener App
- kinderleichte Installation in nur 2 Stunden
- entwickelt in Deutschland
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Solide Technik, doch der Anbieter ist insolvent: Balkonkraftwerk von EPP Solar (Testnote: 2,1 – gut)
Einige Wochen bevor die Website von EPP Solar offline ging und sich immer mehr Käuferinnen und Käufer über bestellte, aber nicht gelieferte Ware beschwerten hatte PV Insider ein Balkonkraftwerk beim letztjährigen Testsieger von Stiftung Warentest geordert und auch noch ausgeliefert bekommen. Nach einem katastrophalen Start fiel unser Test-Fazit überraschend positiv aus.
Fünf Tage lang gab es nach der Bestellung bei EPP Solar keine Updates, dann erfolgte die Lieferung völlig überraschend nachts um 2 Uhr, was uns extrem irritierte. Trotz der ungewöhnlichen Zustellung waren alle Solarmodule und Komponenten unbeschädigt. Die Montage des 880-Watt-Balkonkraftwerks mit bifazialen Sunpro-Modulen war dank einer ordentlich Anleitung (als PDF) sowie einem YouTube-Video einigermaßen einfach, ein gedrucktes Handbuch haben wir dennoch vermisst. Die Halterung hat nur einen flachen Neigungswinkel von 15 Grad und liegt recht kratzig auf dem Boden – grundsätzlich geht die Unterkonstruktion aber in Ordnung.
Der mitgelieferte Wechselrichter Deye Sun-M80G4 ist hochwertig, leise und bleibt kühl. Die WLAN-Einrichtung war leider kompliziert und erforderte zusätzliche Recherche, danach war die Verbindung aber stabil. Die Solarmodule lieferten unterm Streich eine gute Leistung, vergleichbar mit anderen Wettbewerbern. Die von EPP Solar empfohlene Solarman-App zeigt den Stromertrag verlässlich an, ist aber unübersichtlich und hat schlechte deutsche Texte. Wetter ungenau sein kann.
Insgesamt geht das Balkonkraftwerk-Set fürs Flachdach von EPP Solar als technisch ordentlich und leistungsstark durch. Allerdings mit Verbesserungspotenzial bei Kundenservice und Nutzerfreundlichkeit – nach der Insolvenz der Firma hat sich dieser Punkt aber ohnehin erledigt. Unsere Gesamtnote 2,1 (gut) kann daher nur noch als Kaufberatung für gebrauchte Balkonkraftwerke von EEP Solar herhalten.
3 wichtige Dinge, die du über Balkonkraftwerke wissen musst!
- Balkonkraftwerke lohnen sich: Üblicherweise amortisieren sich Balkonkraftwerke in weniger als 5 Jahren. Da sie teilweise bis zu 30 Jahre lang betrieben werden können, ist deine Entscheidung für ein Balkonkraftwerk weit mehr als ein Beitrag zum Umweltschutz. Selbst bei nicht optimalem Aufstellwinkel oder gelegentlicher Verschattung geht die Rechnung für dich auf!
- Du musst kein Tüftler sein: Die meisten Balkonkraftwerke werden als Sets verkauft und als Stecker-Solaranlage ohne technisches Know-How angeschlossen. Du kannst die einzelnen Komponenten (Solarmodule, Wechselrichter & Co.) zwar auch individuell zusammenbasteln. Aber auch mit zwei linken Händen kannst du deine Energiewende anstoßen!
- Deutschland fördert Balkonkraftwerke: Die Energiewende geht vielen Aktivisten und Experten zwar zu schleppend voran. Aber die Befreiung von der Mehrwertsteuer, die Anpassung der Maximalleistung, die Senkung bürokratischer Hürden sowie individuelle regionale Förderprogramme sprechen eine klare Sprache. Solarenergie ist ein Zukunftsbaustein für das deutsche Energiesystem!
Test- & Vergleichskriterien für Balkonkraftwerke: Wie haben wir das beste Balkonkraftwerk ermittelt?
Einen pauschalen Testsieger zu küren, wenn es um Balkonkraftwerke geht, ist gar nicht so einfach. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Kriterien. Das fängt schon einmal damit an, wie genau das Balkonkraftwerk bei dir installiert werden soll.
Auch wenn der Name es andeutet, kann ein Balkonkraftwerk nämlich nicht nur auf dem Balkon genutzt werden. Stattdessen kommen auch andere Varianten infrage:
- Balkonkraftwerk für Garten, Terrasse und Flachdächer
- Balkonkraftwerke für Ziegeldächer
- Balkonkraftwerke für Fassaden
Zudem unterscheiden sich die verschiedenen Balkonkraftwerk-Anbieter auch in anderen Kategorien wie dem Bestellprozess, dem Service oder speziellen Komponenten wie zum Beispiel Kabeln und Halterungen.

Im folgendem Abschnitt gehen wir also einerseits auf die Kriterien bei einem Balkonkraftwerk-Test und -Vergleich ein, die objektiv darüber entscheiden, ob uns das Modell und der Shop überzeugen konnten. Aber wir helfen dir auch dabei, die vielen kleinen Unterschiede zu verstehen, die jeweils Vor- und Nachteile bieten können.
Dies sind die wichtigsten Kriterien, die bei einem Balkonkraftwerk-Test und -Vergleich zu beachten sind:
- Maximalleistung
- Modulwirkungsgrad
- Technologie der Module
- Wechselrichter
- Gewicht und Größe
- Art des Anschlusses
- Prüfsiegel und Sicherheitsmerkmale
- Produkt- und Leistungsgarantie
- Sonstige Extras, Service, Anleitungen & Transparenz
Bist du bereit, ein Balkonkraftwerk-Experte zu werden? Erfahre jetzt im Detail, was sich hinter den einzelnen Kriterien verbirgt, nach denen wir unseren Test aufgebaut haben. Wir haben dir die komplizierten Begriffe und die technischen Feinheiten im Folgenden verständlich erklärt, damit du dich bei deinem persönlichen Balkonkraftwerk-Vergleich richtig entscheiden kannst!
Maximalleistung in Wattpeak der Solarmodule
Die Maximalleistung eines Balkonkraftwerks, bzw. besser gesagt der verbauten Solarmodule, wird in Wattpeak (Wp) angegeben, einer Kennzahl, die dessen maximale elektrische Leistungsfähigkeit unter standardisierten Idealbedingungen beschreibt.
Die Maximalleistung in Watt Peak stellt also eine wichtige Kennzahl dar, um die potenzielle Leistungsfähigkeit von Solarmodulen zu vergleichen und die Effizienz eines Balkonkraftwerks bewerten zu können.
Lange Zeit lag die maximale Einspeiseleistung von Balkonkraftwerken in Deutschland bei 600 Watt. Derartige Regulierungen werden aus Sicherheitsgründen sowie zur Stabilität des Stromnetzes eingeführt. Aufgrund der Beschlüsse aus dem Solarpaket 1 der Bundesregierung gilt seit Mai 2024 eine neue Obergrenze von 800 Watt, die eingespeist werden dürfen. Diese 800 Watt beziehen sich aber konkret auf die Leistung des Wechselrichters, nicht die Maximalleistung der Solarmodule.

Die installierte PV-Leistung aller Solarmodule zusammen darf nämlich sogar bis zu 2000 Watt betragen. Überschreitet die Leistung eines Balkonkraftwerks die zulässige 800-Watt-Grenze, wird die Einspeisung durch den Wechselrichter automatisch gedrosselt. Trotz der Drosselung kann es sinnvoll sein, eine solche Konfiguration zu installieren, um gerade auch bei nicht idealen Bedingungen die erzielte Leistung maximieren zu können.
Wichtig zu wissen: In der Praxis fällt die Maximalleistung von Solarmodulen oft geringer aus als vom Hersteller angegeben. Das liegt daran, dass am eigentlichen Einsatzort des Balkonkraftwerks nicht dieselben idealen Bedingungen herrschen wie beim Test der Solarmodule unter Laborbedingungen. Trotzdem bleibt der Wert in Watt Peak ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Balkonkraftwerks.
Modulwirkungsgrad in Prozent
Der Modulwirkungsgrad stellt einen entscheidenden Faktor hinsichtlich der Leistung und Effizienz von Balkonkraftwerken dar und muss bei einem Balkonkraftwerk-Test daher hoch gewichtet werden.
Dieser Wert beschreibt den Prozentsatz des einfallenden Sonnenlichts, der auch tatsächlich in elektrischen Strom umgewandelt wird. Typische Werte für den Wirkungsgrad von Solarpanels liegen bei modernen Modulen zwischen 20 und 25 Prozent. Ein höherer Wirkungsgrad führt direkt zu einer höheren Energieproduktion und damit zu einem größeren Ertrag für die gleiche Fläche.
Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage und macht ihren Einsatz attraktiver für private Haushalte. Dementsprechend stellt der Wirkungsgrad ein wesentliches Verkaufsargument bei Solarpanels dar.
Genutzte Technologie in den Solarmodulen
Die Technologie von Solarmodulen entwickelt sich rasant weiter. Früher wurde in Balkonkraftwerk-Tests hauptsächlich über die Vor- und Nachteile von monokristallinen und polykristallinen Solarzellen informiert.
- Monokristalline Solarzellen: Module mit dieser Technologie bestehen aus einem Einkristall (d.h. einem kristallinen Stück Silizium), was ihnen mit einem Wirkungsgrad von rund 18 bis 23 Prozent eine höhere Effizienz verleiht. Diese Zellen sind im Normalfall schwarz (oft als Full Black Module bezeichnet) und haben eine gleichmäßige Oberfläche.
- Polykristalline Solarzellen: Sie bestehen aus mehreren Kristallen, die während des Herstellungsprozesses zusammengewachsen sind. Diese Zellen sind bläulich und haben eine ungleichmäßigere Struktur. Ihr Wirkungsgrad liegt bei rund 15 bis 18 Prozent, wodurch diese Art von Technologie ineffizienter ist als die monokristallinen Solarzellen.
Heute haben sich – bei sinkenden Herstellungspreisen – die monokristallinen Module wegen ihres besseren Wirkungsgrades komplett durchgesetzt. Nicht nur auf begrenztem Raum – auf Balkonen oder dem eigenen Dach – sondern auch bei großen Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind monokristalline Solarzellen die bessere Option.

Zusätzlich gibt es bei Solarmodulen viele weitere Bezeichnungen, die erstmal erklärt werden müssen, bevor sie in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden können:
- Halbzellen Technologie (Half-Cut): Die Halbzellen-Technologie (Half-Cut) wird verwendet, um die Leistung und Effizienz der Module zu erhöhen. Bei dieser Technologie werden die Solarzellen in zwei Hälften geteilt und dann in Serie geschaltet. Diese Teilung und Anordnung reduziert den elektrischen Widerstand innerhalb des Moduls, was zu einem verbesserten Stromfluss führt. Zudem sind solche Module weniger anfällig gegen Teilverschattungen.
- PERC-Technologie: Die PERC-Technologie (Passivated Emitter and Rear Cell) ist mittlerweile der am weitesten verbreitete Zelltyp bei modernen Solarmodulen, auch bei Balkonkraftwerken. Durch eine spezielle passivierende Schicht wird die Rekombination von Elektronen an der Oberfläche der Solarzelle reduziert, was zu einem höheren Wirkungsgrad führt.
- Bifaziale Solarmodule: In Balkonkraftwerken kommen häufig auch bifaziale Solarmodule zur Anwendung, die durch ihre doppelseitige Lichtabsorption eine höhere Energieausbeute ermöglichen. Diese fortschrittliche Technologie nutzt eine transparente Rückseite aus Glas, wodurch das Licht, das vom Untergrund reflektiert oder in der Umgebung gestreut wird, ebenfalls zur Energieerzeugung beitragen kann.
- Hot-Spot-Free Solarmodule: Unter Hot-Spot-freien Solarmodulen versteht man speziell entwickelte Panels, die durch Schutzmechanismen vor sogenannten Hotspots geschützt werden. Hotspots entstehen, wenn eine oder mehrere Solarzellen innerhalb eines Moduls aufgrund von Schatten, Verschmutzung oder anderen Faktoren nicht korrekt funktionieren und dadurch einen hohen Widerstand entwickeln. Dieser erhöhte Widerstand kann zu einem lokalen Temperaturanstieg führen, der die betroffenen Zellen oder sogar das gesamte Modul beschädigen kann.
- IBC-Technologie: Die IBC-Technologie, kurz für „Interdigitated Back Contact“, bezieht sich auf einen Typ von Solarzellen, bei dem die Metallkontakte auf der Rückseite der Zellen liegen. Durch diese Anordnung wird die Vorderseite der Zelle von jeglichen Metallgittern befreit, was bedeutet, dass kein Abschattungseffekt durch die vorderen Kontakte entsteht, plus eine glatte und elegante Optik auf der Vorderseite. Dies optimiert den Stromfluss innerhalb der Zelle und maximiert die Lichtaufnahme, was zu einem höheren Wirkungsgrad führt.
- ABC-Technologie: Die dem IBC ähnliche ABC-Technologie, kurz für „All Back Contact“ steht ebenfalls für eine besonders fortschrittliche Art von Solarmodul. Auch hier werden alle Kontakte von der Vorderseite auf die Rückseite der Zelle verlegt, diese Anordnung maximiert die Lichtabsorption. Auf diese Weise können Solarzellen mit der ABC-Technologie Wirkungsgrade von bis zu 24 Prozent erreichen.
Wechselrichter vom Balkonkraftwerk
Wechselrichter, auch als Spannungswandler oder Inverter bekannt, sind unverzichtbare Komponenten für den Betrieb von Balkonkraftwerken. Sie wandeln den in den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Dieser Schritt ist entscheidend, damit man den erzeugten Solarstrom auch ins Hausnetz einspeisen kann.
Neben der Umwandlungsaufgabe überwachen und regeln Wechselrichter kontinuierlich den optimalen Arbeitspunkt der Solarmodule – das ist das sogenannte MPP-Tracking. Zudem spielen sie, durch das Monitoring der Leistung und der Betriebsparameter der Solaranlage, eine zentrale Rolle bei der Erkennung von Fehlfunktionen und bieten Schutz vor Netzstörungen durch integrierte Sicherheitsmechanismen wie den Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz). Dies gewährleistet nicht nur die optimale Leistung der Solaranlage, sondern auch die Sicherheit der angeschlossenen Geräte und des gesamten Stromnetzes.
Wechselrichter fungieren als Steuereinheit und optimieren die Stromerzeugung der Solaranlage durch präzise Leistungsanpassung und Überwachung. Die Auswahl eines geeigneten und hochwertigen Wechselrichters ist daher entscheidend, um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Solaranlage zu maximieren und zugleich einen Beitrag zur optimalen Nutzung erneuerbarer Energie zu leisten.

Es gibt eine Reihe von Kriterien, um Wechselrichter beurteilen zu können – deshalb haben wir in unserem Balkonkraftwerk-Test Punkte wie Garantie und Lebensdauer, die WLAN-Verbindung, Lautstärke sowie die Staub- und Wasserschutzklasse mit einfließen lassen.
Die wohl aussagekräftigste Kennzahl ist jedoch der Wirkungsgrad. Dieser gibt an, wie effizient der Wechselrichter die eingehende Gleichstromleistung aus der Solaranlage in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Moderne Wechselrichter erreichen Wirkungsgrade zwischen 96 % und 98 %. Besonders aussagekräftig ist der europäische Wirkungsgrad, der die Effizienz unter typischen mitteleuropäischen Wetterbedingungen abbildet und damit praxisnäher ist als der Spitzenwirkungsgrad, der ausschließlich unter Idealbedingungen erreicht wird.
Schon gewusst? Ein Wechselrichter kann dann am effizientesten arbeiten, wenn er vollständig ausgelastet ist. Daher sollte die maximale Leistung der Solarmodule über der des Wechselrichters liegen. Experten empfehlen eine Differenz von ca. 20 %. Bei manchen Balkonkraftwerk-Sets wirst du feststellen, dass diese meist bereits so zusammengestellt sind.
Gewicht und Größe des Balkonkraftwerkes
Balkonkraftwerke sind mit Abmessungen von durchschnittlich etwa 175 × 110 cm in etwa so groß wie eine kleine Matratze. Die Größe der Module variiert jedoch immer ein bisschen, je nach Hersteller und Leistung – wobei besonders große XL-Module logischerweise noch mehr Platz beanspruchen können.
Die Dimensionen müssen bei der Anbringung auf Balkonen, Dächern oder Terrassen berücksichtigt werden, um ausreichend Platz für die Befestigung und gleichzeitig einen uneingeschränkten Blick zu gewährleisten. Du möchtest schließlich nicht, dass dein Balkonkraftwerk die komplette Ästhetik deines Balkons zerstört.
Beim Gewicht der Solarmodule gibt es signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern und Modellen. Leichte Varianten wiegen unter vier Kilogramm – dabei handelt sich dich dann meist um flexible Solarpanele, die besonders gut an runde Balkonbrüstungen passen. Die schwereren, starren Glas-Modelle wiegen hingegen 20 bis 25 Kilogramm.
Art des Anschlusses
Für den Anschluss von Balkonkraftwerken stehen zwei gängige Stecker-Systeme zur Auswahl: Schuko und Wieland. Schuko-Stecker sind bei Balkonkraftwerken weit verbreitet und ermöglichen einen unkomplizierten Anschluss an vorhandene Haushaltssteckdosen. Sie sind einfach zu handhaben und erfordern keine spezielle Installation durch einen Elektriker.
Dies macht diese Art des Anschlusses besonders attraktiv für den schnellen Einsatz von Balkonkraftwerken, ohne zusätzliche Kosten für die Montage einer speziellen Steckdose. Allerdings fehlt dem Schuko-Stecker der zusätzliche Berührungsschutz, den der Wieland-Stecker bietet.

Im Gegensatz dazu erfordert der Einsatz eines Wieland-Steckers eine spezielle Einspeisesteckdose, die von einem Elektriker installiert werden muss. Diese Steckdose bietet durch eine umfassende Ummantelung der Pins einen erhöhten Sicherheitsstandard, der vor allem bei der Einspeisung von Strom aus Balkonkraftwerken in das öffentliche Netz relevant ist.
Der Wieland-Stecker verhindert direkten Berührungskontakt mit den stromführenden Teilen und minimiert so das Risiko von Unfällen. Obwohl der Einbau zusätzliche Kosten verursacht, wird diese Art des Anschlusses von einigen Netzbetreibern als besonders sicherere Lösung favorisiert. Bis zur Finalisierung einer neuen VDE-Norm zu Steckern bei Balkonkraftwerken sind Schuko-Stecker mittlerweile offiziell geduldet – und auch danach werden sie sicher erlaubt bleiben.
Die Wahl zwischen Schuko und Wieland hängt letztlich von individuellen Präferenzen sowie den Sicherheits- und Installationsanforderungen ab. Schuko-Stecker bieten eine einfache Handhabung und sind kostengünstiger, während Wieland-Stecker durch ihren zusätzlichen Berührungsschutz und die VDE-Konformität punkten.
Prüfsiegel und Sicherheitsmerkmale
Das Vorhandensein angebrachter Prüfsiegel und Sicherheitsmerkmale gibt Rückschluss auf die Sicherheit von Balkonkraftwerken und ermöglicht eine gute Vergleichbarkeit. Insbesondere im Hinblick auf ihre Wetterbeständigkeit ist dies wichtig und gut möglich, da hier standardisierte Schutzklassen vorliegen.
Da die Mini-Solaranlagen ständig der Witterung ausgesetzt sind, müssen alle verbauten Komponenten – Solarmodule, Wechselrichter und Verbindungskabel – wasserdicht und gegen das Eindringen von Staub geschützt sein.
Auf folgende Schutzklassen solltest du je nach Bauteil achten:
- Die gängigen Schutzklassen für Wechselrichter liegen typischerweise bei IP65, IP66 oder IP67, was bedeutet, dass diese Balkonkraftwerke staubdicht und gegen Wasser geschützt sind. Die Zahl 67 sagt zudem aus, dass kurzzeitiges Untertauchen in Wasser möglich ist.
- Auch Solarmodule haben meist mindestens die Schutzklasse IP65 und sind somit ebenfalls robust gegenüber Umwelteinflüssen.
- Auch die Verbindungskabel sind häufig sogar IP67-zertifiziert und können somit ebenfalls zeitweiligem Untertauchen standhalten.
Ein wichtiges Prüfzeichen, das die Sicherheit von Balkon-Solaranlagen gewährleistet, ist das DGS-Sicherheitsstandard-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Produkte, die dieses Zertifikat tragen, erfüllen spezifische Sicherheitsanforderungen und können normalerweise bedenkenlos installiert werden.

Zusätzlich zu diesem Standard sind Zertifizierungen nach Normen wie AR-N 4105-2018:11 des VDE und Zertifikate für den Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) entscheidend. Der NA-Schutz gewährleistet, dass der Wechselrichter bei Problemen automatisch abschaltet und keine gefährliche Spannung mehr am Stecker anliegt, sobald dieser gezogen wird.
Auf den ersten Blick keine Siegel gefunden? Es ist ratsam, beim Kauf eines Balkonkraftwerks auf diese Sicherheitsmerkmale und Zertifizierungen zu achten. Sie geben Aufschluss darüber, dass die Anlage den geltenden Normen und Sicherheitsstandards entspricht. Sind die Sicherheitszertifikate nicht auf der Herstellerseite ersichtlich, lohnt sich oft ein Blick ins Produktdatenblatt des Solarmoduls oder Wechselrichters.
Herstellerseitige Produkt- und Leistungsgarantie
Die Produkt- und Leistungsgarantien für Balkonkraftwerke variieren je nach Hersteller und Anbieter. Im Allgemeinen bieten Solarmodule eine Produktgarantie von rund 15 Jahren und eine Leistungsgarantie über 25 Jahre, was bedeutet, dass auch nach dieser Zeit eine Mindestleistung garantiert wird, um die Investitionssicherheit zu gewährleisten.
Aufgepasst beim Schnäppchenkauf: Manche Online-Händler und Discounter wie Aldi oder Lidl, die Balkonkraftwerke zu vergleichsweise günstigen Preisen anbieten, sprechen mitunter weniger umfassende Garantien im Vergleich zu hochpreisigen Angeboten aus. Bewahrheitet sich der alte Spruch “Wer billig kauft, kauft doppelt!”, kann dies bei vermeintlich günstigen Balkonkraftwerken die Amortisierungsdauer deutlich in die Länge ziehen.
Die Lebensdauer von wertigen Balkonkraftwerken kann, bei ordnungsgemäßer Wartung und Reinigung der Module, bis zu 40 Jahre betragen. Hochwertige Wechselrichter halten durchschnittlich 15 bis 20 Jahre. Sie sind also tendenziell eher auszutauschen als die Solarmodule. Es ist daher ratsam, bei der Auswahl eines Balkonkraftwerks im Allgemeinen und gerade in Bezug auf den Wechselrichter, die Produkt- und Garantiebedingungen genau zu prüfen.
Übrigens: Die Lebensdauer konnten wir in unseren Balkonkraftwerk-Tests zwar nicht ermitteln (weil die Tests logischerweise keine 30 oder 40 Jahre dauern), aber es handelt sich um realistische, wissenschaftliche Schätzungen, bei denen unter Laborbedingungen derartige Zeiträume, Wettereffekte & Co. simulieren können.

Sonstige Extras & Services
Im mittlerweile stark umkämpften Markt für Balkonkraftwerke bieten Anbieter vereinzelt zusätzliche Leistungen, Extras und Services an, um sich von der Konkurrenz abzuheben und die Bedürfnisse der Kunden besser zu erfüllen. In unserem Balkonkraftwerk-Test war dies schwierig zu bewerten, aber wir vergeben durchaus Pluspunkte, wenn uns die Extras überzeugen.
Beim Kauf eines Balkonkraftwerks ist es daher nicht nur wichtig, auf die Qualität der Produkte zu achten, sondern auch die angebotenen Services und Extras genau zu prüfen, um die beste Lösung für individuelle Bedürfnisse zu finden.
Solche Zusatzleistungen können einen Mehrwert für die Kunden bieten, insbesondere wenn es um Installation und Wartung geht. Ein von manchen Firmen angebotener Montageservice, der die Anbringung des Balkonkraftwerks noch schneller und unkomplizierter macht, verursacht vielleicht empfindlichen Zusatzkosten, die dafür sorgen, dass sich die Investition in ein Balkonkraftwerk erst später bezahlt macht.
Du fragst, wir antworten: 12 häufig gestellte Fragen rund um Balkonkraftwerke!
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dir Wissen rund um die Stromerzeugung mit Photovoltaik einfach und verständlich zur Verfügung zu stellen. Wer ein Balkonkraftwerk installieren möchte, stellt sich häufig die gleichen Fragen, die wir im Folgenden beantworten werden.
Wie genau ist ein Balkonkraftwerk definiert und klassifiziert?
Ein Balkonkraftwerk, auch als Stecker-Solaranlage oder Mini-Solaranlage bekannt, ist eine kompakte Photovoltaikanlage, die auf Balkonen, Terrassen, im Garten, an Häuswänden oder auf Flachdächern installiert werden kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen, großen Solaranlagen zeichnet sich ein Balkonkraftwerk durch seinen erheblich niedrigeren Preis, eine geringere Größe sowie eine einfache Inbetriebnahme aus. Es kann direkt in eine haushaltsübliche Steckdose eingesteckt werden, wodurch es besonders benutzerfreundlich ist.
Ein Balkonkraftwerk besteht aus drei Hauptkomponenten:
- Solarmodule: Als zentrales Element wandeln die Solarmodule Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
- Wechselrichter: Die Gerät konvertiert den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, der im Haushalt verwendet werden kann.
- Einspeisestecker: Durch den Einspeisestecker ist es möglich, den erzeugten Strom direkt in den Haushaltsstromkreis einzuspeisen, wodurch die Nutzung des erzeugten Stroms unmittelbar und unkompliziert wird.
Ein Balkonkraftwerk ist auf maximal 800 Watt Einspeiseleistung pro Haushalt begrenzt, was einen entscheidenden Unterschied zu größeren Photovoltaikanlagen darstellt. Diese Begrenzung ist darauf ausgelegt, die Sicherheit und einfache Handhabung der Anlagen zu gewährleisten, so dass Privatpersonen diese Mini-Solaranlagen ohne technische Fachkenntnisse installieren und nutzen können.

Wie viel Strom lässt sich mit einem Balkonkraftwerk erzeugen?
Der Stromertrag eines Balkonkraftwerks hängt maßgeblich vom Standort und der Leistungsfähigkeit der Anlage ab. Unter optimalen Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk mit 800 bis 1000 Wattpeak Leistung auch 800 bis 1000 kWh jährlich erzeugen. Die Ertragsmenge variiert auch je nach Jahreszeit. Im Sommer können solche Anlagen bis zu 5 kWh Strom pro Tag liefern, während der Ertrag in den Wintermonaten deutlich geringer ausfällt.
Wer hätte es gedacht? Ein Balkonkraftwerk kann signifikant zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes beitragen und damit den persönlichen CO₂-Fußabdruck erheblich verringern. Mit einem Balkonkraftwerk können jährlich rund 177 Kilogramm CO₂ eingespart werden. Das entspricht in etwa den Emissionen eines Fluges von München nach Mailand. Über eine Lebensdauer von 30 Jahren gerechnet, summieren sich diese Einsparungen auf beeindruckende 5,3 Tonnen CO₂.
Doch natürlich bietet ein Balkonkraftwerk nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche finanzielle Vorteile. Durch die Eigennutzung des erzeugten Stroms lassen sich bei optimalem jährlich mehrere Hundert Euro an Stromkosten sparen.
Angesichts der steigenden Energiepreise wird die Investition in ein Balkonkraftwerk immer attraktiver, da es langfristig die Stromkosten erheblich senken und gleichzeitig zur Reduzierung der persönlichen CO₂-Emissionen beitragen kann.

Welche rechtlichen Vorgaben gelten für die Leistung von Balkonkraftwerken in Deutschland?
Seit 16. Mai 2024 dürfen in Deutschland Solarmodule als Balkonkraftwerk mit maximal 2000 Wattpeak Leistung installiert werden. Die maximale Einspeiseleistung des Wechselrichters liegt hingegen bei 800 Watt. Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks gelten noch einige weitere rechtliche Vorgaben, die beachtet werden müssen. Unter anderem ist eine Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur verpflichtend.
Balkonkraftwerke dürfen per Schuko-Stecker mit dem Hausnetz verbunden werden und können von Vermietern nicht mehr grundlos abgelehnt werden. Sie dürfen mittlerweile auch schwere Glas-Module in über vier Meter Höhe nutzen und – falls noch kein digitaler Stromzähler vorhanden ist, dafür sorgen, dass sich der alte Drehstromzähler im Keller rückwärts dreht.

Kann die Anschaffung von Balkonkraftwerken von der Steuer abgesetzt werden?
Für Privatpersonen sind die Anschaffung und der Betrieb eines Balkonkraftwerks typischerweise nicht steuerlich absetzbar, da die Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf keine gewerblichen Einkünfte darstellt. Dennoch können eventuell entstehende Handwerkerkosten bei der Montage eines Balkonkraftwerks steuerlich geltend gemacht werden, was die finanzielle Belastung reduziert.
Für Vermieter gibt es allerdings besondere steuerliche Möglichkeiten. Schafft ein Vermieter ein Balkonkraftwerk an und überlässt oder vermietet es dem Mieter zur Nutzung, können die Anschaffungskosten sowie die Installations- und Wartungskosten als Werbungskosten abgesetzt werden. Dies gilt auch rückwirkend.
Wie hoch ist die Lebensdauer von Balkonkraftwerken und wann amortisieren sie sich?
Die Lebensdauer von Balkonkraftwerken kann, bei ordnungsgemäßer Wartung und Reinigung der Module, zwischen 30 und 40 Jahren betragen. Typischerweise wird jedoch eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren angegeben. Diese Langlebigkeit von Balkonkraftwerken sorgt dafür, dass die Mini-Solaranlagen eine nachhaltige Investition darstellen, die über viele Jahre hinweg Strom erzeugt und zur Reduktion der Stromkosten beiträgt.
Wichtig zu wissen: Die Wechselrichter, die ein wichtiger Bestandteil dieser Systeme sind, halten in der Regel nur 15 bis 20 Jahre. Sie müssen also möglicherweise einmal während der Lebensdauer eines Balkonkraftwerkes ausgetauscht werden.

Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks beträgt heutzutage im Durchschnitt nur noch 2 bis 6 Jahre, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Standort, Ausrichtung, Neigung des Balkons, lokalen Klimabedingungen sowie natürlich dem jeweiligen Anschaffungspreis.
Natürlich spielt auch der aktuelle individuelle Strompreis eine entscheidende Rolle bei der Rentabilität solcher Anlagen. Da die Strompreise in den letzten Jahren im Schnitt gestiegen sind und Experten davon ausgehen, dass dieser Trend anhalten wird, wird die Eigenstromerzeugung durch Balkonkraftwerke immer attraktiver.
Lohnt sich ein Komplett-Set oder sollte ich ein Balkonkraftwerk selbst zusammenstellen?
Der Vorteil eines Komplett-Sets ist die Bequemlichkeit. Du musst dir keine Gedanken über die Kompatibilität der einzelnen Teile machen und profitierst häufig von zusätzlichen Services wie einer ausführlichen Anleitung. Besonders für Personen, die wenig Erfahrung mit der Auswahl und Montage von Photovoltaikanlagen haben, bietet ein Komplett-Set eine einfache und sorgenfreie Lösung.
Wer dagegen Zeit, Geduld und ein wenig Erfahrung hat, der kann durch eine individuelle Zusammenstellung möglicherweise ein bisschen Geld sparen und ein noch maßgeschneiderteres System erhalten. Gerade bei Bevorzugung bestimmter Komponenten oder spezialisierten Anforderungen ist eine individuelle Zusammenstellung eine sinnvolle Option. Hier kann besser auf die eigenen Bedürfnisse eingegangen werden.

Gibt es eine Empfehlung der Stiftung Warentest für Balkonkraftwerke?
Die Stiftung Warentest hatte zunächst im April 2024 einen Test von Balkonkraftwerken veröffentlicht. Dabei wurden insgesamt acht Mini-Solaranlagen im Zeitraum von September bis Dezember 2023 im Labor auf verschiedene Testkriterien geprüft – mit überwiegend negativen Ergebnissen. Doch die Veröffentlichung des Tests hat viel Kritik hervorgerufen.
Die Stiftung Warentest bewertete unserer Meinung nach jedoch zum Teil veraltete Produkte, die teilweise nicht mehr erhältlich sind und zeichnete somit ein nicht aussagekräftiges Bild des Marktes. Viele der festgestellten Mängel wurden inzwischen von den Herstellern behoben, um den Qualitätsstandards gerecht zu werden.
Trotz der Schwächen des Tests betont die Stiftung Warentest, dass sich Balkonkraftwerke lohnen, wenn der eigene Verbrauch, die Ausrichtung und der Standort stimmen. Um fundierte und zeitgemäße Informationen zur Kaufentscheidung gewährleisten zu können, bewerten unsere Test für Balkonkraftwerke ausschließlich aktuelle und auf dem Markt erhältliche Modelle.
Ein zweiter großer Test von Balkonkraftwerken von Stiftung Warentest erfolgte im Mai 2025 – hier wurden nur zwei von acht Produkten mit „gut“ bewertet, mehrere Hersteller fielen aufgrund von Halterungen durch, die laut Stiftung Warentest „mangelhaft“ waren. Auch nach diesem Test gab es Kritik, unter anderem aus den Reihen der getesteten Hersteller, die zum Beispiel die Belastungstest als nicht „die tatsächlichen Belastungen widerspiegelnd“ bezeichneten.
Welche Fördermöglichkeiten für Balkonkraftwerke gibt es?
Eine bundesweite Maßnahme zur Förderung von Balkonkraftwerken ist die Befreiung von der Mehrwertsteuer auf die Mini-Solaranlagen, die noch mindestens bis Ende 2026 gilt. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um den Kauf von Balkonkraftwerken attraktiver zu machen und so den Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern. Durch die Befreiung der Mehrwertsteuer können Verbraucher die Kosten für die Anschaffung signifikant senken.
Neben der bundesweiten Mehrwertsteuerbefreiung bieten einige Bundesländer und zahlreiche Kommunen zusätzliche Förderprogramme an. Diese können in Form von direkten Zuschüssen oder anderen finanziellen Anreizen erfolgen, um den Einsatz von Balkonkraftwerken weiter zu unterstützen.
Wichtig zu wissen: Es wird empfohlen, sich frühzeitig über die regionalen Förderprogramme des eigenen Bundeslandes oder der Gemeinde zu informieren. Nicht selten muss ein Antrag auf Förderung bereits vor dem Kauf gestellt werden.
Wie gelingt die Installation von Balkonkraftwerken?
Die Installation eines Balkonkraftwerks erfordert einige spezifische Schritte, um sicherzustellen, dass die Anlage effizient und sicher betrieben werden kann. Hier sind die Schritte, die Nutzerinnen und Nutzer beachten sollten:
- Standortwahl und Planung: Vor der Montage muss der bestmögliche Standort für das eigene Balkonkraftwerk ausgewählt werden. Entscheidet man sich für eine Montage am Gitterbalkon sollten selbstverständlich mögliche Gewichtsbeschränkungen des Balkons berücksichtigt werden. Generell ist ein Bereich mit optimaler Sonneneinstrahlung und minimalem Schattenwurf empfehlenswert, um die Leistung der Anlage zu maximieren. Um sicherzustellen, dass die Sonnenstrahlen möglichst senkrecht auf die Module treffen, liegt die optimale Himmelsrichtung für die Ausrichtung der Module daher nach Süden, Südosten oder Südwesten.
- Auswahl der Komponenten: Daraufhin geht es darum, die richtige Mini-Solaranlage zu finden, die zu den eigenen Bedürfnissen passt. Dies umfasst die Auswahl der Solarmodule, des Wechselrichters und gegebenenfalls eines Speichersystems, je nach den individuellen Anforderungen des Stromverbrauchs und der Einspeiseziele.
- Entscheidung über die Art der elektrischen Schaltung: Wer mehr Solarmodule an einen Wechselrichter anschließt als dieser Eingänge hat, der muss sich für eine Reihen- oder Parallelschaltung entscheiden. Dies sollte immer anhand der Spezifikationen des Wechselrichters getan werden. In einer Reihenschaltung wird die Spannung addiert, während die Stromstärke konstant bleibt. Im Gegensatz dazu addiert sich bei einer Parallelschaltung die Stromstärke, während die Spannung konstant bleibt.
- Montage und Verkabelung: Nun muss das Balkonkraftwerk auf dem Balkon, der Terrasse oder der Hauswand angebracht und sicher befestigt werden. Die dafür nötigen Schritte und Werkzeuge variieren je nach Art sowie Hersteller der Halterung. Auch müssen die Solarmodule mit dem Wechselrichter verbunden werden. Hier ist darauf zu achten, dass die Kabelverbindungen gut einrasten und fest sitzen.
- Anschluss ans Stromnetz: Anschließend wird das Balkonkraftwerk an das Hausstromnetz angeschlossen. Dies kann über eine Einspeisesteckdose wie eine Wieland-Steckdose erfolgen. Alternativ kann ein Schuko-Stecker verwendet werden. Mit speziellen Fensterdurchführungen, die im Rahmen eines geschlossenen Fensters oder einer Balkontür eingeklemmt werden, ist es sogar möglich, ein Balkonkraftwerk ohne vorhandene Außensteckdose anzuschließen. Dafür sind keine Bohrungen oder andere bauliche Veränderungen nötig.
- Inbetriebnahme: Nach der Installation sollte noch einmal überprüft werden, ob das Balkonkraftwerk ordnungsgemäß funktioniert und Strom erzeugt. Wenn der Wechselrichter grün blinkt, ist dies in der Regel der Fall. Per App kann man anschließend nachverfolgen, wie viel Strom tatsächlich produziert und ins Hausnetz eingespeist wird.
- Registrierung im Marktstammdatenregister: Ganz am Schluss folgt die Registrierung des Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Diese muss binnen eines Monats nach der Inbetriebnahme erfolgen. Die Anmeldung erfolgt in wenigen einfachen Schritten über das Online-Portal des Marktstammdatenregisters und dauert rund 10 bis 20 Minuten. Die Registrierung dient der Transparenz über die Erzeugungsstruktur in Deutschland: Auch kleine Anlagen tragen zur Stromproduktion bei und müssen deshalb erfasst werden, um Netze sinnvoll ausbauen und die Strommengen besser abschätzen zu können.
Grundsätzlich kann die Installation eines Balkonkraftwerkes selbst vorgenommen werden, dazu braucht es auch keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten. Es ist allerdings ratsam, sich im Vorfeld gründlich zu informieren und bei den Montage, insbesondere auf dem Balkon, von einer weiteren Person helfen zu lassen.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Elektrofachkraft hinzuzuziehen, insbesondere für den Anschluss an das Stromnetz: Zum Beispiel, wenn man eine Wieland-Steckdose möchte, über den Einbau eines Smart Meters nachdenkt oder sehr alte Leitungen im Haus hat, von deren grundsätzlicher Sicherheit man nicht überzeugt ist.
Wichtig zu wissen: Bei der Installation eines Balkonkraftwerks kann es erforderlich sein, den Stromzähler zu wechseln. Um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen, müssen für Balkonkraftwerke geeignete Zähler installiert werden. Diese umfassen digitale Stromzähler oder intelligente „smarte“ Stromzähler. Die gibt es von Speicher-Anbetern wie Anker, doch auch der Hersteller Shelly ist hier groß im Geschäft. Dank des Solarpakets I, das im April 2024 verabschiedet wurde, werden rückwärtslaufenden Stromzähler („Ferraris-Zähler“) vorübergehend geduldet. Die Kosten für den Wechsel des Stromzählers müssen nicht vom Mieter oder Hausbesitzer selbst getragen werden. Der lokale Strombetreiber kommt in der Regel auf die Verbraucher und Verbraucherinnen zu und teilt ihnen ein paar Monate nach der Anmeldung im Marktstammdatenregister mit, dass nun der Zählertausch ansteht.
Gibt es eine Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom eines Balkonkraftwerks?
Balkonkraftwerke mit einer Leistung bis 800 Watt eignen sich eigentlich nicht für eine Einspeisevergütung. In der Theorie ist es zwar grundsätzlich möglich, für überschüssigen Strom eines Balkonkraftwerks eine Einspeisevergütung zu erhalten, in der Praxis ist dies allerdings wenig sinnvoll.
So stehen der bürokratische Aufwand und die zusätzlichen Kosten für einen Zweirichtungszähler oder andere notwendige Messgeräte in keinem Verhältnis zu den geringen Einnahmen, die durch die Einspeisevergütung erzielt werden könnten. Aktuell beträgt die Vergütung etwa 7,96 Cent pro kWh.
Weil der erzeugte Solarstrom bei Balkonkraftwerken im Regelfall zum großen Teil direkt im Haushalt verbraucht wird, fallen nur verhältnismäßig geringen Mengen an überschüssigem Strom an, der ins Netz eingespeist werden könnte. Ein realistisches Beispiel: Ein Balkonkraftwerk mit 900 Wp Leistung erzeugt bei nicht ganz optimaler Ausrichtung und gelegentlicher Verschattung seine rund 700 kWh Stunden Strom. Geht man von einer ohne große Optimierung erreichbaren Eigenverbrauchsquote von 60 Prozent aus, dann kommt man auf rund 280 kWh eingespeisten Strom pro Jahr. Der bringt einem dann gut 22 Euro ein, ein doch recht überschaubares Sümmchen
Angesichts der hohen Strompreise lohnt es sich also deutlich mehr, den selbst erzeugten Strom auch gleich im eigenen Haushalt zu nutzen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen und dafür eine geringe Vergütung zu erhalten. Der Eigenverbrauch des Solarstroms hilft dabei, die Stromkosten zu senken und die Amortisationszeit der Anlage zu verkürzen.
Lohnt sich ein Speicher für Balkonkraftwerke?
Aufgrund der immer noch verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten und des vergleichsweise geringen Mehrwerts von Batteriespeichern riet die Verbraucherzentrale bis vor kurzem noch von der Anschaffung solcher Speicher für Balkonkraftwerke ab.
Dennoch können in bestimmten Situationen Speicher sinnvoll sein. Wer auf erhöhte Autarkie Wert legt, möglichst wenig überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen möchte oder über 1.500 Wp Solarleistung verfügt, der kann eher von einem Speicher profitieren.

Allerdings ist die Anschaffung eines Speichers – zum Beispiel von Anker, EcoFlow oder Jackery – mit nicht unerheblichen zusätzlichen Summen verbunden – aktuell betragen die Kosten je nach Modell, Kapazität und Features zwischen 400 und 1300 Euro. Ob sich ein Speicher für das eigene Balkonkraftwerk lohnt, hängt daher stark von individuellen Präferenzen und der maximal verbauten Modulleistung ab. Wer damit fein ist, ohne große Optimierungen 50 zusätzliche Euro pro Jahr zu sparen und ein 500-Euro-Modell in zehn Jahren „abzubezahlen“, der kann zugreifen. Immense Einsparpotenziale sind bei Speichern für Balkonkraftwerke allerdings nicht gegeben.
Darf mein Vermieter die Installation eines Balkonkraftwerkes ablehnen?
Nein, dein Vermieter darf die Installation eines Balkonkraftwerks in der Regel nicht mehr ohne triftigen Grund ablehnen. Laut einer Gesetzesänderung im Miet- und Wohnungseigentumsrecht, die vom Bundestag beschlossen wurde, gelten Balkonkraftwerke nun als privilegierte Maßnahme. Das bedeutet, dass Balkonkraftwerke in den Katalog baulicher Veränderungen aufgenommen wurden, auf deren Genehmigung Mieter einen rechtlichen Anspruch haben.
Vermieter können die Installation solcher Anlagen nur noch in Ausnahmefällen verweigern, was es Mietern erheblich erleichtert, Balkonkraftwerke zu installieren. Zuvor war hierfür die ausdrückliche Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft erforderlich, die oft ohne sachlichen Grund verweigert werden konnte.
PV Insider-Tipp: Stellt dir dein Vermieter das Balkonkraftwerk kostenlos zur Verfügung, kann er die Anschaffungskosten von der Steuer absetzen. Zudem sparst du dir Nebenkosten. Installierst du dein eigenes Balkonkraftwerk, musst du sicherstellen, dass du es beim Auszug entfernen oder an den Nachmieter bzw. Vermieter verkaufen kannst.