Die Bundesnetzagentur hat frische Zahlen veröffentlicht: So geht es in Deutschland mit Balkonkraftwerken, PV-Anlagen und Freiflächen-Photovoltaik voran – PV Insider hat alle Infos zum Solar-Ausbau im November 2025.
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Die Solarenergie boomt weltweit – keine Frage. Immer mehr regenerative Energie „aus der Sonne“ trägt dazu bei, dass der Anteil der erneuerbaren Energien steigt. In Deutschland zum Beispiel liefern die Erneuerbaren mittlerweile über 60 Prozent der benötigten Energie. Und weil weder Wasserstoff noch Kernfusion kurz- oder mittelfristig versprechen, den Energiehunger zu stillen, liegt ein Hauptfokus auf dem weiteren Ausbau der Wind- und Sonnenenergie. Auch weil durch E-Autos und Wärmepumpen immer mehr Strom ge- und verbraucht wird – und der sollte am besten möglichst grün sein.
Plus 1.146 Megawatt im Oktober 2025
Natürlich konzentrieren wir uns bei PV Insider auf die Entwicklung der bundesdeutschen Solarleistung. Die stieg im vergangenen Jahrzehnt deutlich an: Von rund 39 Gigawatt im Jahr 2015 auf nunmehr 113 Gigawatt im Jahr 2025. Damit die offizielle Zielsetzung der Bundesregierung – 215 Gigawatt im Jahr 2030 – erreicht werden kann, braucht es einen monatlichen Netto-Zubau von gut 1.600 Megawatt. Dieses Zeil erreicht bzw. übertroffen hat Deutschland in den vergangenen 13 Monaten vier Mal, in den anderen neun Monaten blieb man, zum Teil signifikant, darunter. Im Oktober war die Bilanz zwar besser als im September – mit einem Solarplus von 1.146 Megawannt verfehlte man den erhofften Schnitt aber dennoch.
Wie du an auch der Grafik der Bundesnetzagentur sehen kannst, korrellieren die Zubauzahlen im Gegensatz zum Solar-Ertrag nicht mit den jahreszeitlich bedingten Sonnenstunden. Die stärksten Monate zuletzt waren der Dezember 2024 und der August 2025, am wenigsten Zubau gab es im März 2025 und September 2025.

Sorgenkind Dach-Photovoltaik
Aber wir gehen natürlich noch tiefer rein in die neuesten Zahlen, die uns von der Bundesnetzagentur mit dem Stand vom 13. November mitgeteilt wurden: Der PV-Zubau lässt sich nämlich grob auf drei Typen verteilen – Balkonkraftwerke, Dach-Anlagen und Freiflächen-PV.
Und so spannend Balkon-Solaranlagen auch für die Endverbraucher in Deutschland sind, machen sie derzeit immer noch den mit Abstand kleinsten Anteil an Solarpower aus. Von den bisher 13 Gigawatt (GW) an PV-Plus im Jahr 2025 entfallen (gerundet) 6,5 GW auf Dach-Anlagen, 6 GW an Freiflächen-PV und nur 0,5 GW auf Balkonkraftwerke. Solar-Anlagen auf privaten Hausdächern, landwirtschaftlichen Gebäuden und Firmen sind also immer noch die Nummer 1 – trotzdem ächzt die Branche. Weil der Dach-Zubau nicht nur stagniert, sondern sogar rückläufig ist.
Im Jahr 2023 gab es gut 800.000 neue Dach-Anlagen mit fast 11 GW Solarleistung. 2024 installierten die Solarteure nur noch 650.000 PV-Anlage, kamen allerdings fast auf denselben Watt-Wert – nämlich auf 10,5 GW Leistung. 2025 stehen wir aktuell bei nur 360.000 Anlagen mit einer PV-Leistung von 6,5 Gigawatt. Selbst wenn die Fachbetriebe einen Jahresendspurt hinlegen, dürfte der Netto-Zubau nicht weit über 8 GW bleiben – und damit die Zahlen aus den beiden Vorjahren deutlich verfehlen.

Balkonkraftwerke und Freiflächen-PV weiter im Trend
Anders sieht es bei der Freiflächen-Photovoltaik aus. Das bemerkt man nicht nur situativ, wenn man die vielen Solarmodule sieht, die bundesdeutsche Autobahnen mittlerweile säumen – auch die Zahlen bestätigen das. Der Solarleistungs-Zubau in diesem Bereich stieg in den letzten kontinuierlich an – von 3 GW im Jahr 2022 über 4,3 GW 2023 auf schließlich 6,5 GW im letzten Jahr. 2025 haben wir – Stand Ende Oktober – bereits die 6 GW gerissen und könnten sogar die 7 GW noch schaffen.
Der Bereich der sogenannten Steckersolargeräte stellt erst seit dem Jahr 2023 eine relevante Marktgröße dar. Übrigens muss hier immer noch bedacht werden, dass – anders als bei Dach- oder Agri-PV – bei weitem nicht alle Balkonkraftwerke angemeldet sind. Nach dem Rekordjahr 2024 mit 445.000 neu eingetragenen Mini-PV-Anlagen steuern wir 2025 auf fast die gleich Zahl hin. Der abgelaufene Oktober war mit nur gut 21.000 neu angemeldeten Balkonkraftwerken dabei der schwächste 2025er-Monat seit Januar.
Das überrascht nur bedingt, denn in diesem Marktsegment wirken sich Wetter und Sonnenscheindauer viel unmittelbarer auf die Balkonsolar-Lust der Kunden aus. Rund 390.000 neue Balkonkraftwerke gibt es bisher im Jahr 2025 – gehen wir von besseren November-Zahlen aufgrund der guten Black-Friday-Angebote aus, dürften wir erneut bei knapp 450.000 Neugeräten landen. Die Solarleistungs der neuen Steckersolargeräte liegt, wie erwähnt, derzeit bei knapp 0,5 GW für die ersten zehn Monate im Jahr 2025.





